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- Dieses Thema hat 40 Antworten und 21 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Jahren, 11 Monaten von
peterlee.
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- 7. August 2012 um 13:49 Uhr #31791
Juzi79
TeilnehmerHallo zusammen,
glaub hier passt das Thema ganz gut rein. Wurde bestimmt auch schon mal irgendwo erwähnt.
Also, ich hab gestern ein ziemlich heftiges Jobangebot bekommen. Ein guter Freund von mir ist big boss in ner großen Bank in FFM. Das schlimme war das Gehalt, wo mir echt die Kinnlade runterfiel, so ein Gehalt ohne Personalverantwortung zu bekommen, ist schon rar.
Meine Lebenspläne, sehen zur Zeit eher so aus, dass ich nächstes Jahr um die Welt reisen will um dem endless summer, wenigstens für einige Zeit zu folgen. Immer dieses im Urlaub surfen, geht mir aufn Geist, immer wenn ich supergut werde, Barrieren durchbreche, heißts „ab nach germany“ :sick: und bis zum nächsten Urlaub, wieder einiges verlernt, wieder von vorne anfangen. Das ist auch unter anderem ein Grund, warum ich nur noch weg will. A um meinen Horizont zu erweitern und B um meine surfskills zu verbessern.
Tja, ist schon hart, irgendwie, Kopf sagt „Geld, denk an das Geld“ – Herz sagt „surf surf surf“
hab mich aber schon entschieden und zwar was mir das Herz sagt. Mit den meisten Menschen kann ich nicht darüber reden, die sind ja alle geldgeil! Die haben sonst nix außer, Haus, Auto und Arsch voll Schulden und erzählen mir, ich solle den Job doch annehmen.
ich denke mir, so ein Angebot kommt bestimmt irgendwann mal wieder, und viel Geld heißt auch echt viel Maloche! Da ist nix mit nine to five Job wie ich es zur Zeit kenne. Ich arbeite höchstens 5 std. effektiv am Tag, den Rest entspanne ich mich.
Was würdet ihr machen? Meine Reisepläne kann ich nicht verschieben, denn ich bin keine 25 Jahre alt mehr, ich muss wenn es jetzt angehn!
Ich bin gespannt auf Eure Antworten 🙂
7. August 2012 um 14:19 Uhr #132350Didi
Teilnehmersowas ist echt schlimm! ich wuerde auch so gern fuer ein paar monate durch die welt reisen und meine surf skills verbessern, aber mein job is einfach zu gut. ich versuch jetzt so wie dieses jahr mindestens 4 bis 5 wochen surfen zu gehen und muss mich damit zu frieden geben. aber in deiner situation wuerde ich mich wahrscheinlich auch fuers surfen entscheiden. viel spass dabei. greets aus ericeira
7. August 2012 um 14:25 Uhr #132352Anton Schwaiger
TeilnehmerMach die Reise und werd kein Corporate Sklave!
Auf dem Trip sammelst du Erfahrungen und Erinnerungen fürs ganze Leben.
Aus FFM bleibt wahrscheinlich außer ein bisschen Geld nicht viel hängen.
An was wirst du dich wohl auf dem Sterbebett erinnern: an die Erlebnisse der Reise oder an die vielen ‚spannenden‘ Bürostunden?7. August 2012 um 14:59 Uhr #132356Henning Robert
MitgliedMach die Reise und werd kein Corporate Sklave!
Auf dem Trip sammelst du Erfahrungen und Erinnerungen fürs ganze Leben.
Aus FFM bleibt wahrscheinlich außer ein bisschen Geld nicht viel hängen.
An was wirst du dich wohl auf dem Sterbebett erinnern: an die Erlebnisse der Reise oder an die vielen ‚spannenden‘ Bürostunden?Sehr guter Punkt. Danach bleibt noch genug Zeit zum Arbeiten, Sparen etc. pp.
7. August 2012 um 16:34 Uhr #132360paolopinkel
TeilnehmerVor solchen Entscheidungen haben schon viele Surfer gestanden. Mir inklusive. Und wenns so einfach wäre.
Wenn ich Dich wäre, würde ich es weniger von diesem einen Jobangebot abhängig machen, sondern mehr davon, wieviel Du auf dem Jobmarkt nach dem Jahr noch wert sein wirst. Es gibt Branchen, da kannst Du einfach nicht ein Jahr weg gehen, gerade die IT entwickelt sich andauernd. Da musst Du auf dem laufenden sein. Eine solide Berufsbildung mit momentan guten Chancen auf dem Jobmarkt würde ich niemals leichtsinnig für ein Jahr um die Welt reisen hinschmeissen.
Ich habe mich schon oft mit diesem Thema auseinandergsetzt. Ich habe auf meinen Reisen ne Menge Leute angetroffen, die das ganze Leben nur ein paar Monate einen Idiotenjob gemacht haben und dann wieder ein halbes oder ein ganzes Jahr surfen gingen. Die konnten zwar alle ziemlich gut surfen, aber deren Horizont war häufig sehr beschränkt durch die einseitige Lebensweise. Und im Alter (Pension etc) oder wenn die mal einen Unfall mit bleibenden Folgen haben möchte ich nicht mit denen tauschen. Mir ist diese Lebensweise einfach zu einseitig, zu monoton. Und das ganze Leben auf Sparflamme? Nicht mein Ding. Ausser man weiss, dass man später mal dicke erbt…
Aber bei Dir gehts ja nur um ein Jahr, Du willst ja nicht auswandern. Ein Jahr Reisen wird Dir bestimmt eine Zeit geben, die Du nie mehr vergisst. Ein echter Gewinn für jedes Leben. Aber ich würde trotzdem eine ausgewogene Entscheidung treffen, so dass Du weisst, wenn ich nach Hause komme, werde ich nicht ein Idiotenjob annehmen müssen, weil mich wegen dem Jahr Auszeit keiner mehr will in meiner Branche…. Dein Leben soll ja nach diesem Jahr auch noch toll sein.
Viel Weisheit bei Deiner Entscheidung und allenfalls Viel Spass auf Deiner Reise.
Paolopinkel
7. August 2012 um 17:11 Uhr #132361JR
TeilnehmerEs besteht nicht vielleicht die Möglichkeit 2 Monate unbezahlten Urlaub bei dem Job zu nehmen??? Das wäre doch die beste Variante…
Wenn nicht, mach die Reise, dein Kumpel kommt vielleicht ja wieder dazu dir so ne Möglichkeit zu bieten 😉7. August 2012 um 17:29 Uhr #132363sponge
MitgliedKannst den Job ja für ein Jahr machen und dann auf Reisen gehen, es sei denn du brauchst wirklich jetzt im Augenblick eine Auszeit. Wenn du das befristet machst musst du halt kaltblütig sein, denn dein Kumpel bietet dir sicher nicht den Job an damit du in ihn einem Jahr hinschmeißt. Auf 1 Jahr hin oder her kommt es ja normalweise nicht an und am Ende stündest du mit der Erfahrung da und könntest nach deiner Reise evtl. geleichwertig wieder einsteigen.
Außerdem musst du dich wirklich fragen ob du den Job auch machen willst weil dir der Job Spaß machen könnte. Allein des Geldes wegen, da muss man schon der Typ für sein und das sind wir Surfer im Allgemeinen eher nicht.
Hab das gerade erlebt, kam von meiner Auszeit/Reise zurück und habe eine Gehaltserhöhung auf den Tisch geknallt bekommen das mir die Kinnlade runterfiel. Hat aber nix geholfen. Der Job macht einfach keinen Spaß bzw. nur sehr selten. Habe gekündigt und jetzt wird erst mal ein Downgrade gemacht. Mehr Zeit zum Surfen und Arbeit die hoffentlich mal wieder etwas mehr Freude bereitet und keine schlaflosen Nächte mehr.7. August 2012 um 17:35 Uhr #132365surfingdudeibk
TeilnehmerIch selber bin Arzt und habe in meiner Studienzeit sehr viel gesurft und war in vielen verschiedenen Ländern. Wenn du einen Topjob bekommst dann würde ich ihn an deiner Stelle nehmen. Ein Jahr surfen ist so schnell um und was hast du dann? Du wirst unzufrieden sein und willst mehr surfen! Daher würde ich auf jeden Fall den Job nehmen, denn wirklich gute Karrierechancen bekommt man selten und du kannst nicht darauf zählen, dass du so ein Angebot nochmal bekommst. Allerdings wenn du so gut verdient hast und eine gute Position gehabt hast, dann eröffnen sich später oft neue Möglichkeiten. Sei es mit genug Kohle am Konto sich eine andere Existenz zu ermöglichen bei der man jeden Tag surfen kann oder zumindest einen Job anzunehmen ( den du durch deine Qualifikation und Arbeitserfahrung jetzt bekommen kannst) und der dir mehr surftime ermöglicht.
Wenn man gerade von der Schule oder der Uni kommt, dann denkt man man hat unbeschränkte Möglichkeiten aber in Wirklichkeit sind es gerade solche Entscheidungen die deinen Lebensweg prägen. Wenn du den Job annimmst und es dir gar nicht taugt, dann kannst du ihn immer noch lassen und dann ein Jahr surfen gehen.7. August 2012 um 17:39 Uhr #132366Juzi79
Teilnehmerhab meinem lieben freund abgesagt heute und er kennt ja den grund!
in meinem job muss ich auch auf dem laufenden sein (Rechnungswesen), da sich aber die Auszeit auf 8 Monate beschränkt und 6 Wochen davon Jahresurlaub sind, sind es genau 6,5 Monate die ich nicht auf dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe.
Und unbezahlter Urlaub geht bei den Japanern (für die ich arbeite) leider nicht. Will aber sowieso weg von der Firma, am liebsten jetzt gleich. Nur taktisch muss ich noch 1 Jahr hier ausharren und dann kann ich die Düse machen.
So ein on off Job und immer wieder weg, oder lu lu Tätigkeiten, damit ich immer wieder weg kann, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür hab ich zuviel inne Birne um nen doofmannsgehilfenjob zu machen.
Ich meine, würde ich ein Kind kriegen, wär ich auch mindestens 1 Jahr weg, wenn nich sogar 3 Jahre.
Aber die meisten sind für ein Ja hier (gott sei dank, wenn mir jetzt alle was von der kohle und sicherheit erzählt hätten).
Ach ja, sicher ist nur dass wir sterben, alles andere sehe ich als unsicher an, wie Rente, oder das Geld auf der Bank, Gesundheit etc….
7. August 2012 um 17:55 Uhr #132367benni
Teilnehmeralso mit viel kohle kann man ne menge surfen.
7. August 2012 um 17:57 Uhr #132368JR
TeilnehmerÖhhm ich hatte jetzt aber auch gemeint bei dem neuen Job mit dem unbezahlten Urlaub.
Egal hat sich ja jetzt eh erledigt… 😉7. August 2012 um 17:59 Uhr #132369Juzi79
Teilnehmerviel geld = viel arbeit und keine zeit zum surfen 😉
7. August 2012 um 18:17 Uhr #132371dirteleven
Teilnehmerlisten to your heart !
Das Problem an der Sache ist, dass die Rückkehr recht schwierig ist. Einmal die Auszeit fragt man sich noch mehr „Brauch ich den ganzen Scheiß? Fetter Fernseher, geile Karre …?!“
Also die „Gefahr“ liegt darin, dass der neue Lifestyle einfach zu gut ist und man sich nur noch schwer vorstellen kann in die „Maschine“ zurückzukehren …letztendlich muss jeder seine Prioritäten selbst entscheiden – nach einem Jahr surfen wirst du dich gut entwickeln, aber satt bist du noch lange nicht (;
7. August 2012 um 20:08 Uhr #132376Salli
Teilnehmerich lese immer wieder bei facebook: „juhu wochenende“ , „nur noch 3 std dann wochenende“ oder “ shit schon wieder vorbei das WE :(…
menschen die sowas schreiben sind u.a. gut verdienende broker, ärzte, etc! was für ein leben, finanziell abgesichert und leben findet nur am wochenende statt! ein job muss soviel spass machen das man sich am sonntag schon auf montag freut, anders überlebt man sowas nicht oder es endet in alkohol, depressionen etc (ok nicht immer, auf jeden fall aber in unzufriedenheit)!7. August 2012 um 20:59 Uhr #132377paolopinkel
TeilnehmerIn den westlichen Industrienationen findet in der Beziehung eh komplett ein Umdenken statt unter den Arbeitenden. Die steigende Popularität des Surfens ist da nur eine von vielen Folgen dieses Umstandes. Ich kenne auch Beispiele von Leuten, die wirklich gute Jobs hatten, aber denen ist das ganze auch irgendwann so zum Halse rausgehangen dass sie ebenfalls die Reissleine gezogen haben. Wenn man EFH, geile Karre und den ganzen kleinen Kram – all das Zeugs, dass man ja gar nie geniessen kann, weil man keine Zeit hat, und wenn man mal Zeit hat ist man zu müde um es zu geniessen- mal durch hat, was bleibt dann noch als Antrieb um jeden Tag 10h oder mehr zu ackern?
Grundsätzlich würden die meisten Jobs Spass machen. Es sind die Umstände, die man sich antun muss, die dazu führen, dass es so viele tagtäglich ankotzt oder wie man auch hier lesen konnte, dem Arbeitenden schlaflose Nächt bereiten.
Früher oder später muss eh ein neues Arbeits- Modell her, dass den Menschen wieder respektiert. Der Mensch war nie dazu konzipiert von der Natur, 8-10h irgendetwas zu tun, dass für ihn keinen Sinn ergibt. Genauso wenig war er dazu konzipiert, den ganzen Tag nichts zu tun und nur rumzugammeln.
Also die „Gefahr“ liegt darin, dass der neue Lifestyle einfach zu gut ist und man sich nur noch schwer vorstellen kann in die „Maschine“ zurückzukehren …
Juzi79, diesen Satz von dirteleven würde ich besonders ernst nehmen. Kann ich nur bestätigen. Kann dann verdammt hart werden. Denn die Leute, die sich mit der „Maschine“ arrangiert haben, schaffen das oft nur, weil sie nicht viel anderes sehen.
Nach der Reise hast Du eine Bewusstseinserweiterung vollbracht.
Aber nochmals: Plane einfach auch für die Zeit nach der Reise, dass Deine ganze Ausbildung nicht für die Katz war.
Gruss
Paolopinkel
8. August 2012 um 7:57 Uhr #132388Juzi79
TeilnehmerIch denke auch, dass dieser lifestyle einem „zu sehr“ gefallen könnte und man alles aufgibt. Man muss sich bewusst machen, dass alles mal ein Ende hat. Deswegen werd ich mein Rückflugticket auf jeden fall buchen 😉
Und falls ich so sehr „Blut geleckt“ habe, suche ich mir ein Unternehmen, dass solche sabbaticals unterstützt. Das höre ich nämlich von so einigen Leuten, nur in meiner Firma gibbet sowas nicht. Dann kann man sich so einen Trip noch mal gönnen.
Nur schaffe schaffe häusle bauen kanns jetzt auch nicht gewesen sein. Und bei noch über 30 Jahren arbeiten, hab ich noch genug Zeit dafür.
Bin ja nicht die erste und die letzte die sowas macht B)
8. August 2012 um 8:00 Uhr #132389Juzi79
Teilnehmernoch was: den job kann ich nicht einfach mal für ein jahr machen, ist nicht gut für meinen lebenslauf, da ich schon einmal ein 1-jähriges kurzes Job intermezzo hatte. Und da ich schon Ü30 bin, will ich den trip nicht noch um weitere 2 Jahre verschieben. Dann komm ich gar nicht mehr wech :S
8. August 2012 um 10:42 Uhr #132393chopes
TeilnehmerSchwierig. Willst du mehr Zeit als Geld oder mehr Geld als Zeit?
Ich wuerde den Job annehmen (wenn er dir ausser finanziell auch sonst zusagt), falls du keine aehnliche Position im Ausland bekommen kannst oder du nach deiner Rueckkehr einen schlechteren Wiedereinstieg ins Berufsleben erwarten kannst.
Klar sagen dir 99% in einem surf Forum, dass du mit deinen boards in den Sonnenuntergang fliegen sollst, wildromantisch, aber das ist nunmal nicht so einfach in deiner Situation. Nach dem Abitur oder zu Studienzeiten ist da durchaus mehr gewonnen als verloren aber da ist auch noch alles offen.
Mit einem ordentlichen Gehalt kannst du dir ein anstaendiges Leben in einer anstaendigen Stadt leisten und deine Urlaubstage an den schoensten Orten dieser Welt verbringen.
Wenn du andererseits keine Lust auf die ganze Arbeit hast und die Gelegenheit auslassen kannst ohne am Ende alles zu bereuen, dann kauf dir wirklich irgendein ticket – gute Angebote abzulehnen und in die andere Richtung zu laufen gibt ein eigenartig erhabenes Gefuehl.
Wirf eine Muenze, Zahl ist Job, Kopf ist Reise. Wenn du dir, bevor du die Muenze aufdeckst, ein Ergebnis heimlich herbeisehnst, dann hast du entschieden – schau dir die Muenze einfach nicht an. Wenn du dir immer noch im Unklaren bist, schau sie dir an und zieh durch was auch immer der Zufall entschieden hat. Letztendlich ist alles im Leben nur Zufall.
8. August 2012 um 11:47 Uhr #132395Anton Schwaiger
TeilnehmerIch selber bin Arzt und habe in meiner Studienzeit sehr viel gesurft und war in vielen verschiedenen Ländern. Wenn du einen Topjob bekommst dann würde ich ihn an deiner Stelle nehmen. Ein Jahr surfen ist so schnell um und was hast du dann? Du wirst unzufrieden sein und willst mehr surfen! Daher würde ich auf jeden Fall den Job nehmen, denn wirklich gute Karrierechancen bekommt man selten und du kannst nicht darauf zählen, dass du so ein Angebot nochmal bekommst. Allerdings wenn du so gut verdient hast und eine gute Position gehabt hast, dann eröffnen sich später oft neue Möglichkeiten. Sei es mit genug Kohle am Konto sich eine andere Existenz zu ermöglichen bei der man jeden Tag surfen kann oder zumindest einen Job anzunehmen ( den du durch deine Qualifikation und Arbeitserfahrung jetzt bekommen kannst) und der dir mehr surftime ermöglicht.
Wenn man gerade von der Schule oder der Uni kommt, dann denkt man man hat unbeschränkte Möglichkeiten aber in Wirklichkeit sind es gerade solche Entscheidungen die deinen Lebensweg prägen. Wenn du den Job annimmst und es dir gar nicht taugt, dann kannst du ihn immer noch lassen und dann ein Jahr surfen gehen.Genau das sehe ich anders!
Wie sieht es denn meistens aus in den Top-Jobs in der Finanzbranche (Juzi ist ja im Rechnungswesen):
Jeden Tag buckeln von 9 bis 20 Uhr + ? Check!
Überstunden abfeiern? Nope, mit dem Gehalt abgegolten.
3 Wochen Urlaub nehmen? Nope, höchstens auf dem Papier, wird aber nicht gern gesehen bzw kaum geduldet.
Danach neue Möglichkeiten und ein Job mit mehr Surftime?
Ein karrieretechnisch besserer Job, aber mehr Freizeit. Das halte ich im Finanzbereich für einen Widerspruch in sich. Es läuft wohl eher auf down-shifting und eine schlechtere Jobposition hinaus.Danach (nach wieviel Jahren eigentlich: 2, 5, 10?) genügend Kohle haben für ein sorgenfreies Leben? Wohl kaum, schließlich wird man trotz sehr gutem Gehalt nicht soviel haben, dass es fürs restliche Leben reicht.
8. August 2012 um 12:02 Uhr #132396peterlee
Teilnehmer@ chopes: schon wieder zu hören, würdest also nicht von australischen
Monsterswells zerissen 🙂
@Juzi79: Beantwortet zwar nicht deine Frage, aber gehört dann doch irgendwie
dazu. Was deinen Job betrifft, da seh ich das wie chopes. Wenn der neue Job
nur des Geldes wegen attraktiv ist, dann lass es bleiben. Hier in diesem
Thread geht es aber mehr um ein Schwarz-Weiss-Denken, die möglich Graubereiche
werden komplett außer Acht gelassen. Übrigens sind wir beide wohl zur gleichen
Zeit im Lineup gesessen. Diesen Juni / Juli in Galicien und Delfine im
Lineup 🙂Ein Freund von mir arbeitet bei einem japanischen Konzern und verdient
massenhaft Geld, hat aber zu wenig Zeit um seine Leidenschaft Wellenreiten
richtig zu verfolgen. Er hat das gleiche Problem wie du. Aber, er muss nicht
jeden Cent umdrehen wie andere. Er hat das Problem insofern gelöst, indem er sich
hier in Österreich eine weitere Leidenschaft gesucht / gefunden hat. Er fährt jede
freie Zeit Wellenreiten, surft weit weniger als ich, kann sich aber dann ALLE
Destinationen leisten und in der Zwischenzeit geht er Kitesurfen. Kitesurfen kann
er fast jedes Wochenende und mittlerweile ist er so gut, dass er im Herbts
einen Kitetrip gebucht hat anstatt des üblichen Wellenreittrips nach Peniche.Eine Freundin von mir, auch begeisterte Wellenreiterin hat mit ihrem Arbeitgeber
z.B ein spezielles Arbeitsmodell ausgehandelt. Sie arbeitet Vollzeit in einer
gutbezahlten Position (mit Uniabschluss), aber „NUR“ 4 Tage die Woche. Sie hat
also drei ganze Tage die Woche frei und nutzt diese Zeit mit Windsurfen, Yoga
und Klettern. Erst seitdem sie dieses Modell lebt, ist sie extrem ausgeglichen
und glücklich und ihr reichen die 5 Wochen im Jahr. Sie hat noch immer das
Feuer hinsichtlich Wellenreiten in ihr, aber ist zu Hause ebenso glücklich
wie am Meer.Es geht eben auch darum, in dem Land, wo man lebt, auch eine alternative
Leidenschaft zu finden und am besten eine, die eine Ergänzung zum Wellenreiten
darstellt. Oft denke ich mir, dass rein am Meer leben, zwar jedes Tage surfen
zu gehen, aber dafür bei McDonalds zu arbeiten, ich nie machen würde. Das wäre
mir zu einseitig. Da würden mir genau die Dinge fehlen, die ich jetzt abseits
des Surfens mache. Wellenreiten allein ist nicht Alles im Leben. Das sagen
vielleicht irgendwie esoterischen Endless Summer Hippiesurfer, aber dennoch nicht
der großteil der sogar am Meer lebenden Surfer z.B Australien usw.Die nächste Möglichkeit wäre, dass man sich um einen (guten) Job bemüht, der am Meer ist.
Zwei Freunde von mir, mittlerweile wieder zurück und mit Familie hier, waren jeweils drei
Jahre am Meer mit Top Jobs (Sony undVolkswagen), aber hatten dort extrem wenig Zeit
Wellenreiten zu gehen. Ich war im Vergleich öfter und länger im Wasser / Jahr als
die. Entweder war kein Swell, oder keine Zeit oder Swell, wenn gearbeitet wurde. Diese
romantischen Erzählungen, wie, dass alle Angestellten in Hawaii alles liegen
und stehen lassen, wenn mächtig Swell da ist, kann man mit Sicherheit nicht
auf alle Länder umlegen. Ich kenne Australier und SÜdafrikaner, die meinen,
„Hey was willst du, ihr habt soviel Schnee in den Bergen, könnt Snowboarden,
Skifahren, Bergsteigen, genial Mountainbiken und noch dazu Wellenreiten gehen,
das können wir alles nicht. Wir beneiden dich um die Lage und um die Möglichkeiten.“
Eine befreundete Australiern (Wellenreiterin), fliegt extra nach Japan,
damit sie Skifahren gehen kann. Nur soviel zum Thema Surfen ist Alles. Man sollte
seinen Horizont auf die vielen schönen Dinge auf diese Welt richten.Dann gibt es noch eine weitere Möglichkeit, nämlich so wie ich es betreibe.
Ich bin zu 70 % selbstständig und arbeite zu 30 % Teilzeit angestellt; habe aber
mit meinem Arbeitgeber ausgemacht, dass, wenn NUR eine Welle (Mittelmeer Adria) anrollt,
ich sofort meine Arbeitstage in der Woche flexibel einteilen kann. Weiters kommen
5 Wochen Urlaub + weitere 5 Wochen unbezahlten Urlaub jedes Jahr dazu. So komme ich
derzeit auf 70-120 Surftage / Jahr. Wenn ich es schaffe, komplett selbstständig zu arbeiten,
dann würde ich auf 150 Tage im Jahr kommen. Das ist verdammt viel, wenn man
bedenkt. Die restliche Zeit im Jahr gehe ich viel Skateboarden (Downhill / Carving),
Paddeln und betreibe im Winter mindestens einen Tag / Woche Wintersport wie
Snowboarden / Telemarken, was auch wiederum dem Surfen zu Gute kommt. Letzten
Winter war ich sogar traurig, weil der Winter abrupt vorbei war. Letzteres betrifft deinen
angesprochenen Punkt mit den Skills erweitern. Wenn man im meerlosen Land soviel wie
möglich Dinge macht (aber mit Spaß ohne Leistungsdruck), die dem Wellenreiten zu Gute
kommen in Bezug auf Kondition / Kraft / Gleichgewicht, steigerst du automatisch deine
Skills bzw. hältst dein Level. Wieder am Meer und die Steigerung geht weiter. Ich bin
noch nie zurückgefallen und bin jedes Jahr stolz auf meine Leistung, vor allem im
Verhältnis und im Vergleich zu Surfern, die am Meer leben. Wichtig ist auch die geistige
Einstellung. Je weniger Drang nach Leistung, desto mehr Leistung wirst du im Tun, das
natürlich Spaß machen muss, bringen.Ich will nur darauf hinweisen, dass man als im Inland lebender Surfer, keineswegs
in eine Depression verfallen muss noch permanent unter Fernweh leiden muss. Wenn
man sein Leben in einer Balance hält (Beruf und Freizeit) und viele Dinge
(Bewegung egal wie oder die Seele füttern mit Eindrücken) macht, während man auf den
nächsten Swell wartet, vergisst man den Gedanken, „Ich muss hier weg, ich pack
das so nicht mehr!“ Was zählt ist das Erlebniss!!! Vor zwei Jahren hatten wir
im September und Oktober JEDES Wochenende (kein Witz) Wellen an der Adria. Wir
hatten jede Woche eine Session. Aber nach ein paar Sessions wurde es langsam um
eine Spur langweilig. Früher hatte man sich auf einen seltenen anrollenden
Swell gefreut, plötzlich war es nur mehr, SCHON WIEDER SWELL. Hat sich aber wieder
geändert und jetzt sind wir wieder verdammt hungrig nach jeder Welle 🙂Juzi79, ich weiß jetzt nicht, wie dein tägliches Leben abläuft und falls du im
Inland ohnehin glücklich bist und du nur einmal für ein Jahr weg willst, tu es, wird
dir sicher viel bringen und pfeiff darauf, wass nachher ist und ob du wieder
interessant bist in der Arbeitswelt. Das betrifft doch sicher nicht deine Branche.
Bei surfingdudeibk als Arzt oder als IT Mensch, klar verstehe ich, aber als
Wirtschafter? Was ist schon ein Jahr. Vergiss überhaupt, die von uns Menschen
aufgestellte Zeitmessung / Zeiteinteilung. Ich wollte nur darauf hinweisen,
dass es soviele Möglichkeiten gibt, wo man mehr als 5 Wochen im Jahr surfen gehen
kann und welche Möglichkeiten es gibt, die wellenlose Zeit dennoch genial zu finden!Liebe Grüße!
8. August 2012 um 12:06 Uhr #132397Juzi79
TeilnehmerDer Job bei meinem Freund, da wird 200% von mir verlangt, weil das ein gehalt ist, das kriegen in anderen firmen manager bezahlt, nix gibts umsonst im leben.
Die zeitspanne hab ich mir bewusst so ausgesucht, ich hätte jetzt auch einen 2 jahrestrip machen können, aber dann ists wirklich schwer bzw. unmöglich wieder zurück zu kehren. Und eine Lücke von 6,5 Monaten im lebenslauf, ist kein beinbruch, muss man nur super verkaufen können im Vorstellungsgespräch. Und notfalls mach ich halt schlecht bezahlte Zeitarbeit, nur um was im Lebenslauf stehn zu haben, Möglichkeiten gibts genug und mit fast 8 Jahren Berufserfahrung, sollte dies kein Problem sein. Ich denke sogar, dass die Reise evtl. sogar einen Karriereschub geben kann, da ich wie gesagt nicht die einzige und die letzte bin die sowas macht. Den Mut muss man erstmal aufbringen, was zu wagen, no risk no fun.
Und was bei meinem Job auch ziemlich ätzend ist, dass ich nicht länger als 3,5 Wochen am Stück urlaub machen kann. Tja, für Europareisen geht das ja, aber für Fernreisen halt nicht.
Ich wollte nur mal die unterschiedlichen meinungen hier hören. Sehr interessant, dass einige doch noch so ein „Sicherheitsstreben“ haben. Davon habe ich mich die letzten jahre frei gemacht. Denn sicher ist man eh in keinem job auch nicht nach 20 jahren. Hab ich oft genug erlebt.
8. August 2012 um 12:31 Uhr #132398Juzi79
Teilnehmersuper geschrieben. Wirklich.
wo genau warst du in galizien unterwegs? so schön da, mein kopf ist immer noch dort :whistle:
so an sich, bin ich nicht unglücklich hier in germany, auch westgermany finde ich mit der nähe zu holland sogar ziemlich passend.
Ich hab halt lust mal länger am meer zu sein, diese erfahrung einfach mal machen. WTF?! im Rechnungswesen ändert sich auch oft was, aber hey, es ist nix was ich mir nicht wieder aneignen kann, bin doch nicht doof. Ansonsten soll mir das amt ne schulung zahlen mir auch egal, zu was blech ich so viel steuern.
und wie peterlee geschrieben hat, so nen mcdoof job den ganzen tag machen und nur surfen, das brauch ich nicht, hab 10 jahre gastro gemacht und bin froh, es nicht mehr machen zu müssen, auch wenns ne tolle zeit und erfahrung war. Ich bin da definitiv raus.
Ich denke, ich werde mir in zukunft ein unternehmen bewusster aussuchen, bspw. entsendung wäre sehr interessant, solche jobs gibts in meinem bereich, dann gehste da fürn jahr hin und räumst auf in der niederlassung und verklickerst denen dort, wie was zu machen ist. Oder deutscher arbeitsvertrag und einsatzort andalusien (hab ich mal gesehen so einen job), auch super. Also, das lass ich dann alles auf mich zukommen. Bin ja jetzt niemand, der keine ausbildung oder ähnliches hat.
Es fühlt sich als der perfekte zeitpunkt an. Das kann mir keiner nehmen. Und ich kenne einige Leute die so eine längere reise gemacht haben und trotzdem hier wieder klar kommen und arbeiten.
Ein guter freund von mir ist vor kurzem an lungenkrebs gestorben, 45 jahre, das ganze leben lang sich so den arsch aufgerissen, für was?! für nix! nur geackert, tag und nacht. Und so ein ereignis, bringt einen doch zum nachdenken. Der hat sich wahrscheinlich auch gedacht „ach hätte ich doch“ – und genau das will ich mir nicht denken.
8. August 2012 um 12:46 Uhr #132399Patrick Arndt
TeilnehmerHabt ihr schonmal überlegt das es bei dem Thema nicht nur ums Surfen geht, sondern um die Lebenseinstellung und das dass Surfen nur „ein Teil“ davon ist.
Ich habe ein Jahr auf den Kanaren gelebt, und würde wenn möglich sofort wieder dahin und auch einen weniger guten Job annhemen, den die Menschen da juckt es nicht ob du mit nem Porsche oder Fiat ankommst, sondern allein wie du als Mensch bist. Andere Mentalität halt.
Wenn ich meinen Dad sehe, er hat sein Leben lang hart gearbeitet, hatte eine Spitzen Position bei Siemens und was hat er vom Leben gehabt bis zur Rente ausser Arbeit und das er nicht aufs Geld an seinem Lebensabend achten muss? Ich führ oft über das Thema Gespräche mit meinem Dad, es sind einfach unterschiedliche Lebenseinstellungen.
1. Gute Ausbildung, Hart Arbeiten = am Lebensabend nicht auf Geld achten zu müssen.
2. Normale Ausbildung, Hart Arbeiten = trotzdem muss man aufs Geld achten.
3. Gute Ausbildung oder normale Ausbildung = das Leben sich so gestallten wie man will auf die Gefahr das man an seinem Lebensabend das Geld zusammen halten muss und weniger große Sprünge machen kann.im Freundeskreis meines Dad´s(alle um die 60-75) sind alle in Pension, Reisen und machen alles das was Ihnen spass macht. Und wenn ich frage, was habt ihr zwischen 20-55 gemacht? Dann kommt die Antwort „GEARBEITET“ !!! Das wars !!!
Was ich damit sagen will ist, ist es das wert, 40 Jahre sich krum zu schufften, damit man dann sich alles leisten kann was man will, oder lieber sagen, die 40 Jahre meines Lebens gestallte ich wie ich will, und sei es irgendwelche Idiotenjobs für ein paar Monate zu machen um dann die Welt zusehen.
Und behaupte mal, das jemand, der in der Welt unterwegs ist und auch für gewisse Zeiträume an einem Ort lebt(also kein Hotelpunker Urlaub) seinen Horizont mehr erweitert als jemand der 10 Stunden im Büro sitzt, egal ob Jurist, IT, Arzt etc. Den der Weltenbummler lernt, andere Mentalitäten kennen, andere Lebensweisen etc.
Ich war im Juni für 3 Wochen auf Bali, wenn ich mir die Surfguides anschaue, die sind alle Happy(ohne Flat TV, dickes Auto etc.), in den 3 Wochen hab ich gemerkt, wie unwichtig doch ein Iphone ist. Hier bei uns in Deutschland herscht der brutale Kapitalismus, uns wird jeden Tag eingetrichtert du musst noch besser werden, noch mehr haben. Das fängt doch schon in der Schule an, wo gezeigt wird, was der eine hat und der andere nicht.
Es muss halt jeder für sich entscheiden was er will im Leben, das hat nicht viel mit Surfen(oder einen kleinen teil) denn wieviele gibt es. die Deutschland verlassen um woanders glücklicher zu werden(ohne Surfen).
Vielleicht treibt uns, unsere andere Lebenseinstellung zum Surfen, und nicht das Surfen verändert unsere Lebenseinstellung.
8. August 2012 um 13:05 Uhr #132400peterlee
Teilnehmer@ Juzi79: Ich war in Galicien da und dort. Hab dein Posting gelesen bzgl. Delfine und der Zeitpunkt dürfte genau dann gewesen sein, wo ich in Valdovino war. Meistens waren wir an der mittleren Sandbank.
Finde das letzte posting von dir (Patrickcologne) grundsätzlich gut und sehe das grundsätzlich ebenso, aber du beschränkst das wieder zu sehr auf Auswandern usw., aber es heißt im eigenen Land einmal glücklich zu werden!
Ich habe ein Jahr auf den Kanaren gelebt, und würde wenn möglich sofort wieder dahin und auch einen weniger guten Job annhemen, den die Menschen da juckt es nicht ob du mit nem Porsche oder Fiat ankommst, sondern allein wie du als Mensch bist. Andere Mentalität halt.
Viel zu pauschal gesagt. Auch in Mitteleuropa gibt es ebenso viele Menschen, die es nicht kümmert, dass ich einen klapprigen Kombi fahre. Selbst in Galicien, wo die Menschen so sind, wie du beschreibst, schauen Viele wehmütig zum Lifestyle in Madrid oder Barcelona rüber. Am Land und in kleinen Küstendorfern ja, aber fahr einmal nach La Coruna, 50 km weiter, da sieht alles anders aus. Hat also nichts mit deutscher Mentalität grundsätzlich zu tun. Aber ehrlich gesagt, keine Ahnung, bin ein Össi :whistle: 🙂
8. August 2012 um 18:48 Uhr #132406Michael-4
MitgliedSchön ein paar Meinungen zu diesem doch sehr klassischen Thema zu lesen. Meine Meinung zu dieser Urfrage ist (auch wenn vllt einige schreien) dass das Leben, zumindest in der Mehrzahl aller Fälle, kein Ponyhof ist.
Im Grunde läuft es doch, wie ja schon angemerkt, darauf hinaus was einem wichtiger ist: Geld oder Zeit? Wie definiert man seine eigene Freiheit, sein eigenes Glück? Hat man genug Geld, aber ist unzufrieden, weil nicht genug Zeit für schöne Dinge bleibt? Kann man häufig seinen Hobbys nachgehen, aber sehnt sich nach ich nenne es mal Luxus?Wer vllt beide Seiten der Medaille kennt kann natürlich leichter entscheiden. Kennt man aber nur eine Seite und ist trotzdem nicht so glücklich wie man denkt es sein zu können / sollen, dann wird es Zeit die andere Seite kennenzulernen. Oder man fragt sich immer “was wäre wenn?“. Natürlich kann man sich auch falsch entscheiden und merken, dass es vorher vllt besser war, aber man hat wenigstens Gewissheit. Und wer sagt eigentlich, dass es definitiv kein Zurück mehr gibt?
Zu simpel die Ansicht, mag der ein oder andere bestimmt sagen. Mag sein, ich versuche es selber gerade herauszufinden 😉
8. August 2012 um 19:40 Uhr #132407paolopinkel
TeilnehmerDie ganze Geschichte hat halt auch eine Unbekannte. Wer von uns kennt den Zustand, wenn man mit einer Mini- oder Mikrorente auskommen muss? Niemand. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm. Vielleicht aber auch total beschissen, halt auch wieder je nach Typ. Die Griechen z.B. findens glaube ich nicht so toll. Und es soll jetzt bitte niemand sagen, dass das mit der Rente sowieso nichts mehr wird. Das kann gut sein. deshalb muss man eben je länger je mehr sich selbst etwas zur staatlich organisierten dazusparen. Dazu braucht man aber eben ein gewisses Einkommen.
Und zum Surfen: Ich gratuliere jedem, dem das Surfen zur Leidenschaft wurde, wirklich. Aber selbst das Surfen alleine kann wichtige andere Dinge im Leben die für das Glücklichsein fundamental sind, niemals ersetzten. Auch wenn man es noch so gut kann irgendwann. Siehe Andy Irons.
Ich persönlich bewundere die Menschen am meisten, welche den richtigen Mix im Leben hinkriegen zwischen Musse und erfüllendem Job und es gleichzeitig noch schaffen, sich möglichst viele Optionen offen zu halten für die persönliche Erfüllung. Aber zugegeben, diejenigen, die das nicht so richtig hinkriegen, sind eindeutig in der Mehrzahl.
Desweiteren jammern wir ja auf einem sehr hohen Niveau. Luxusprobleme sind das eigentlich. Denn Selbstverwirklichung ist weltweit gesehen eindeutig noch immer ein Privileg.
Gruss
Paolopinkel
8. August 2012 um 19:57 Uhr #132410Patrick Arndt
Teilnehmerich geb dir Recht, das es nicht nur in Deutschland so ist, ich denke in allen „Wirtschaftsnationen“.
Nur es kann doch nicht sein, das wenn man jemanden kennenlernt, die 3. Frage ist, was machst du beruflich(wie groß ist deine Brieftasche). Die Frage ist halt nur, was will man selber für sich, und wenn man „anders“ denkt, schwimmt man nun mal unweigerlich gegen den Strom.
Was ich nur ganz schlimm finde ist, wenn man mal hinter die Fassade schaut, da laufen dann soviel Kredite für Haus, Auto, Möbel etc. das wenn nur irgendwas passiert man sich den Strick nehmen kann. Will garnicht wissen, wieviele mit Ihrem dicken Auto protzen und die kache ist noch nicht mal bezahlt und der Brief liegt bei der Bank. Da hab ich mehr Respekt vor dem Weltenbummler, denn das geht in der Regel nciht auf Kredit(ausnahmen bestätigen die Regel).
Etwas wichtiges habe ich von meinem Dad gelernt, gib nur das aus, was du auch hast. Und da schließt sich wieder der Kreis, jeder will mit oben sein und zeigen was er hat, dafür verschulden sich die Leute oder arbeiten 10-12 Std, damit nen dickes Auto vor der Tür steht was kaum gefahren wird weil keine Zeit da ist.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, so ein Weg ist definitiv nicht mein.
8. August 2012 um 20:02 Uhr #132412Patrick Arndt
TeilnehmerDie ganze Geschichte hat halt auch eine Unbekannte. Wer von uns kennt den Zustand, wenn man mit einer Mini- oder Mikrorente auskommen muss? Niemand. Vielleicht ist es gar nicht so schlimm. Vielleicht aber auch total beschissen, halt auch wieder je nach Typ. Die Griechen z.B. findens glaube ich nicht so toll. Und es soll jetzt bitte niemand sagen, dass das mit der Rente sowieso nichts mehr wird. Das kann gut sein. deshalb muss man eben je länger je mehr sich selbst etwas zur staatlich organisierten dazusparen. Dazu braucht man aber eben ein gewisses Einkommen.
Das gewisse Einkommen um sich etwas für die Rente anzusparen bleibt der Oberschicht vorbehalten, den von ca. 1500 Euro Monatseinkommen (durschnitteinkommen der Deutschen) kann man nicht viel sparen, es sein den mal könnt sich nix bis zur Rente….
8. August 2012 um 20:23 Uhr #132413miri
TeilnehmerWas ich nur ganz schlimm finde ist, wenn man mal hinter die Fassade schaut, da laufen dann soviel Kredite für Haus, Auto, Möbel etc. das wenn nur irgendwas passiert man sich den Strick nehmen kann.
Also ich kenne eigentlich niemanden, der sein Haus cash bezahlt…das hat glaube ich mit Leben auf Pump so wenig zu tun wie Rasen mähen mit dem Surfen. Ich habe vor diesen Leuten genau so viel Respekt wie für den Weltenbummler, solange sie ihr Leben im Griff haben, ist mir das eigentlich egal, was Leute machen und was ihnen wichtiger ist. Der eine haut sein Geld für ein fettes Auto, der nächste für zig Surfurlaube in entlegenste Länder raus, und andere macht es eben glücklich, Geld für das Alter auf die hohe Kante zu legen und „sich eben nichts zu gönnen“. Was da nun per se besser ist, kann und sollte glaube ich niemand beurteilen. Nur wenn der Weltenbummler nach ein paar Jahren Selbstverwirklichung und Blumen pflücken plötzlich doch wieder etwas mehr Komfort oder einfach auch nur eine gute medizinische Versorgung haben möchte und dann feststellt, dass man mit Blumen pflücken auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht so weit kommt und dann zum Gesellschaftsnörgler wird (kenne genug Beispiele), dann frage ich mich doch, wo da der Realitätssinn geblieben ist und ob die Selbstverwirklichung dann tatsächlich so unfassbar notwendig war.
Juzi hat sich doch so oder so schon entschieden und eine Auszeit von 8 Monaten ist ja letztlich auch kein Problem. Du scheinst ja wirklich keine Lust auf den Job zu haben, dann würde ich den so oder so nicht machen, Auszeit hin oder her. Was aber auf jeden Fall richtig ist, dass man mit dieser „Ich-kann-mich-nur-im-Surfen-verwirklichen-Sache“ zwangsläufig gegen eine Wand läuft, da das Surfen, wenn man dann tatsächlich endlich am Meer wohnt, zunehmend an Bedeutung verliert. Man macht es immer noch sehr gern und leidenschaftlich, aber der Rest (Job, Freunde, Umgebung, Partner) ist in der Gesamtheit wichtiger. Seitdem ich das erlebt und verstanden habe, bin ich auch im Alltag in Deutschland sehr viel ausgeglichener, entspannter und glücklicher. 😆
8. August 2012 um 21:09 Uhr #132415paolopinkel
Teilnehmer@miri: Bravo!!! 🙂
@patrickcologne: Es gibt übrigens auch Leute, die sich Reisen über geleihtes Geld finanzieren. Und wie Miri schon gesagt hat, wenn man seine Verhältnisse nicht überschätzt, ist Geld leihen kein Problem.Gruss
Paolopinkel
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