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ich hatte also ab Mai 2019 gut ein Jahr ohne Arbeit vor mir und wollte das zum Surfen nutzen, mit den Einschraenkungen natuerlich die sich mit einem kleinen Baby ergeben. Ich war zwar nicht mehr an Arbeitszeiten gebunden, aber ins Auto setzen und bis zu einer Stunde dorthin fahren wo die Bedingungen am besten sind und mehrere Spot checks machen war nicht mehr drin. Nur in Ausnahmefaellen bin ich zu einem Spot gefahren der 45 Autominuten entfernt war, entweder wenn die ganze Familie mitkam oder wenn ich sicher wusste dass sich die Bedinungen lohnten und ich die ganze Aktion auf 3 Stunden begrenzen konnte, also hinfahren, maximal eine Stunde ins Wasser und wieder zurueck. Am Anfang stand sowieso mehr im Vordergrund wieder fit zu werden, den take-off in den Griff zu bekommen und einfach etwas ungestoerte me-time zu haben. Daher bin ich oft einfach unabhaengig von den Bedingungen 10 min zum Hausstrand gefahren und habe so viele Wellen genommen wie moeglich, auch in choppy onshore. Oft war es im Wasser besser als es vom Strand aus aussah, ich war wirklich nicht waehlerisch. Was mir in den ersten Monaten auffiel war, wie viele Leute unter der Woche surfen. Also die meiste Zeit hatte ich den Strand fuer mich und da waren vielleicht 2 andere Leute draussen, meist jeder an seinem eigenen Peak – wenn es am Hausstrand wirklich gut lief waren vielleicht 7 Leute gleichzeitig im Wasser. Freitag morgens war dann auch die Surfschool der hiesigen Fachhochschule mit Anfaengern dort. Ich meine, es war fuer mich ueberraschend zu sehen welche Leute nicht zum Feierabend, sondern an einem Dienstag oder Mittwoch morgen zum surfen auftauchten (davon ein einziger zu Fuss, das surfboard unter den Arm geklemmt, ich fuhr meist mit dem Auto an ihm vorbei) die eigentlich Vollzeit arbeiten. Wie sich herausstellte sind die meisten Schichtarbeiter in der Aluminiumhuette. Dh sie arbeiten eine Woche lang eine bestimmte Schicht und surfen dann entweder nach ihrer Nachtschicht oder bekommen einige Tage frei. Oder sie machen was ganz anderes, ein echt guter Surfer hier ist freischaffender Graffiti Kuenstler und kann sich natuerlich auch die besten Zeiten zum surfen aussuchen.
Ich wuerde sagen, einer von den regelmaessigen Surfern war schon vorher sowas wie mein surf mate, er hatte mir auch erlaubt ihm reinzudroppen als ich schwanger war, aber durch das Jahr zu Hause hab ich die anderen auch ein bisschen besser kennengelernt und ich wurde immer freundlich gegruesst. Ansonsten hatte ich auch andere surf companions – so gut wie jede Woche 1-3 Hector Dolphins die sehr nah ran kommen sodass man ein bisschen auf sie aufpassen muss und insgesamt 2 mal hab ich auch einen fur seal gesehen – vor denen hab ich aber ziemlich Respekt, da halte ich gut Abstand.
Wenn die Stroemungen zu stark waren und der cross Wind 35 km/h ueberschritt war an surfen aber auch nicht zu denken, dann habe ich stattdessen einen STrandspaziergang gemacht und Muell aufgesammelt. Es ist echt traurig wie viele Leute die Verpackungen ihrer MacDonalds meals einfach so am Strand lassen. Die sind alle mit dem Auto unterwegs, also wer sowas mitbringen kann, der kanns auch wieder einpacken sollte man meinen…
Die Strandspaziergaenge waren auch therapeutisch – ich hab seit Jahren schmerzhafte Plantarfasziitis durch meine Kinder und barfuss durch Sand laufen war etwas was mir meine Physiotherapeutin empfohlen hat.