Janina Zeitler war 2016 Europameisterin im Stationary Wave Riding. Als vielversprechendes Nachwuchstalent ist die 17-jährige ein viel gesehener Gast in den deutschen Surfmedien, aber auch die großen TV-Sender interessieren sich zunehmend für die blonde Hoffnungsträgerin. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt und Sie über ihre Pläne befragt.
Seit wann surfst Du und wie ist es dazu gekommen?
Zusammen mit einer Freundin habe ich im Sommer 2012 an der Floßlände mit dem Surfen angefangen. Auf die Idee sind wir durch den Film Soul Surfer gekommen, der damals gerade aktuell war. Ich war total fasziniert und habe mir gedacht, das muss ich unbedingt auch mal ausprobieren. So hat sich das dann entwickelt, von der Floßlände mit ein paar „Take-Off-Übungen“ am „Schaukelpferd“ bis zum Eisbach. Relativ bald habe ich auch begonnen, am Meer zu surfen, was sich mittlerweile zu meiner größten Leidenschaft entwickelt hat.
Nach Deinem Instagram Account zu urteilen, bist Du gerade pausenlos unterwegs. Wo warst Du zuletzt und was steht als nächstes an?
Generell bin ich sehr häufig auf Fuerteventura, weil ich da viele Freunde habe. Im Februar war ich in Marokko in der Gegend um Agadir, dort gibt es eine Reihe von wirklich guten Spots. Die nächste Surfdestination ist dann Costa Rica.
Wo warst Du bisher alles am Meer surfen und wo gefällt es Dir am besten?
Einen klassischen Lieblingsspot habe ich eigentlich nicht. Jeder Spot ist anders und hat etwas besonderes. Es kommt ja auch immer auf die Jahreszeit und den Swell an.
Was sind Deine sportlichen Ziele für die nächste Zeit? Arbeitest Du gerade technisch an etwas?
In diesem Jahr stehen einige Wettkämpfe an. Voraussichtlich im April die Deutsche Meisterschaft im „Stationary Wave Riding“, im Juli die Euro Surf in Portugal und im September die Deutsche Meisterschaft in St. Girons an der Französichen Atlantikküste. Ich versuche natürlich immer mich technisch zu verbessern und mein Surfen weiter zu entwickeln. Beim Meer-surfen ist die Herausforderung das Lesen und Einschätzen der Wellen, insbesondere für uns „Alpensurfer“. Aktuell versuche ich mein „bottom to top surfing“ zu verbessern. Am Fluss bzw. auf der stehenden Welle arbeite ich an verschiedenen gesprungenen Moves.
Gibt es eigentlich Weltmeisterschaften im Stationary Wave Riding?
Soweit ich weiß, gibt es bisher noch keine Weltmeisterschaft, bis jetzt ist die Europameisterschaft der höchstklassigste Wettkampf, aber der Sport entwickelt sich momentan relativ schnell, deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass es in der nahen Zukunft bald auch eine Weltmeisterschaft geben könnte.
Bei uns im Forum gibt es ab und zu die Frage nach dem richtigen Surfboard für den Fluss und künstliche Wellen. Surfst Du andere Boards im Fluss als auf „The wave“? Wie unterscheiden sich die Boards von Deinen normalen „Meer-Shortboards“?
Auf der künstlichen Welle und am Fluss fahre ich Delight Alliance Stash Boards in der Länge von 5.0 bis 5.1. Meine Flussboards sind etwas breiter und dicker und haben im Verhältnis zu Länge relativ viel Volumen. Die Flussbretter sind zum Schutz der Rails verstärkt, wegen den Steinmauern am Eisbach. Da künstliche Wellen meistens zwischen 7.5 und 10 Metern breit sind, ist es wichtig, dass die Boards schnell und wendig sind. Am Meer surfe ich generell längere Boards von Kazuma Maui zwischen 5.6 und 5.8, die im Verhältnis zur Länge weniger Volumen und schlankere Outlines haben, wobei die Shapes je nach Welle variieren.
Kannst Du uns beschreiben wie sich das Surfen an der Floßlände und dem Eisbach unterscheidet?
Die Floßlände ist ein wirklich guter Spot, um mit dem Surfen anzufangen. Die Welle ist eher rund, läuft nicht so schnell und ist auch nicht so breit. Ein weiterer Spot zum Anfangen ist auch die E2 im Englischen Garten an der Paradiesstraße. Die Welle dort ist auch eher klein und hat nicht so viel Druck. Der Eisbach ist wirklich anspruchsvoll und nur für sehr geübte Surfer geeignet. Das liegt an der Strömungsgeschwindigkeit, der Steilheit und den unterschiedlichen Sektionen der Welle. Die Störsteine hinter der Welle im Bachbett stellen ein zusätzliches Gefahrenpotential dar.
Du warst gerade erst bei der Eröffnung der Hasewelle dabei. Was hältst Du von dem Konzept eine Welle in ein Kaufhaus zu integrieren?
Das Konzept der Hasewelle ist ja im Moment, soweit ich weiß, weltweit einzigartig. Ich finde die Lokation und das Ambiente sensationell. Die Möglichkeit, sich vor Ort sportlich zu betätigen und das dazu nötige Equipment gleich einzukaufen macht das Ganze zu einem ganzheitlichen Erlebnis.
Die Hasewelle hat ja durchs interantionales Interesse erzeugt. Hast Du durch Deine Showveranstaltung dort viele Presseanfragen bekommen?
Ich hatte dort ein Fernseh Interview für einen lokalen Sender und während der Veranstaltung immer wieder diverse Livetalks. Durch die vielen Veröffentlichungen in den sozialen Medien hat das Interesse an meiner Person natürlich auch zugenommen.