Surf Art ist in Deutschland noch eine sehr junges Genre. In Amerika gibt es sehr viele bekannte Künstler in diesem Bereich die auch hierzulande berühmtheit erreicht haben. Stephan Trischler ist ein langjähriges Soul-Surfers Community Mitglied welches schon seit Jahren der Wellenkunst verfallen ist. Lest hier unser interview mit ihm.
Wie bist Du zum Malen gekommen, und warum speziell zur Surf/Wellen Kunst?
Gemalt habe ich schon immer gerne. Nachdem ich mit 19 Jahren – nach dem Abi – 2 Monate auf Bali war und das Surfen gelernt habe, begann ich Wellen zu malen. Es war und ist immer noch meine Art des „Mindsurfing“, wenn der nächste Surfspot mehr als 100 km weg ist. Seitdem ich meine Leidenschaft für das Surfen entdeckt habe, male ich eigentlich ausschliesslich Wellen. Ich habe auch andere Motive wie Berge oder abstrakte Horizonte versucht, aber die funktionieren nicht so gut, weil die Sehnsucht als Motor fehlt.
Wie würdest Du Deinen Stil selbst beschreiben?
Ich experimentiere gerne und versuche das Thema Wellen auf möglichst viele verschieden Arten zu interpretieren. Das freie Malen und Zeichnen von Wellen ist bei mir eher eine Ausgleichs- und Freizeitbeschäftigung, sozusagen mein Surfersatz. Ich bin ja eigentlich Diplom-Kommunikationsdesigner und habe meine eigene Agentur (www.kraenk.de). Daher bin ich zwar auch beruflich künstlerisch tätig, aber es gibt immer einen Auftraggeber und diverse Vorgaben. In meiner Freizeit geniesse ich die Freiheit zu malen was ich will, daher ist der grafische, dekorative und plakative Einfluss wohl nicht zu leugnen.
Gibt es Stile anderer Künstler die Dich beeinflussen?
Nein, zumindest nicht bewusst. Ich war aber schon immer von der Kunstrichtung „Romantik“ mit ihren dramatischen Landschafts- und Lichtstimmungen fasziniert, in denen der Mensch wenn überhaupt nur eine ganz demütige und untergeordnete Rolle spielt. Das ist eine schöne Parallele zum Surfen.
Erklärt das deinen Hang zu vielen dunklen Farben?
Das kann sein. Kontraste sind mir sehr wichtig, um gewisse Spannungen und Stimmungen zu erzeugen, da gehören dunkle Farben automatisch dazu.
Mit welchen Materialien arbeitest Du am meisten?
Bei den Gemälden handelt es sich hauptsächlich um Acrylfarbe auf Leinwand, aber ich kombiniere das fast immer mit ganz viel Wasser, Edding, Filz- und Bleistift, Buntstift, Asche und Kohle. Die Zeichnungen dagegen entstehen mit und auf allem, was mir in dem richtigen Moment in die Hände fällt.
Du bist langjähriges Mitglied der Soul-Surfers Community, hat Dir das bei der Verbreitung Deiner Bilder geholfen?
Ganz bestimmt! Ich kann mich an richtig gute Kontakte erinnern, die durch Soul-Surfers entstanden sind. Aufgrund der vielen Social-Media Kanäle ist es mittlerweile schwerer genau nachzuvollziehen, wo wer zum ersten mal auf meine Bilder aufmerksam wird.
Reef hat eins Deiner Bilder für ein T-Shirt benutzt, wie kam es dazu?
Ein Grafiker von Reef hat meine Bilder durch Zufall auf tumblr entdeckt und mich angeschrieben, ob sie eine Lizenz erwerben können. Ich habe ihm dann 2 Motive zu Verfügung gestellt und eins wurde realisiert – für mich eine sehr grosse Ehre.
Gibt es derzeit noch weitere Kooperationen an denen Du arbeitest?
Nein, also her mit den Anfragen :-)
In letzter Zeit gibt es verschiedene “Surf Festivals” in Deutschland, bei denen auch immer wieder Surf Kunst junger Deutscher Künstler zu sehen ist. Nimmst Du auch an diesen Events teil?
Ja, ich habe 2013 am Surf & Skate Festival von HHonolulu Events in Hamburg teilgenommen und meine Gemälde dort ausgestellt. Vielen Dank noch mal für die Einladung, Florian Laudon.
Wie empfindest Du die Entwicklung?
Großartig! Deutschland hat bzgl. Surfkultur noch viel Luft nach oben und ich finde es sehr schön, dass die surfende Gemeinde auch immer mehr Interesse für Surfart entwickelt.
Wir haben im Netz ein Video von Dir zu einer #1minutewave genannten Aktion gefunden. Was verbirgt sich dahinter?
Das ist eine Aktion von Erik Abel, einem von mir sehr geschätztem Surf Artist aus Oregon, USA. Da wir über facebook und instagram connected sind, habe ich sein Aufruf mitbekommen, in einer Minute eine Welle zu zeichnen und das Video mit dem hashtag „#1minutewave“ auf den diversen sozialen Medien zu veröffentlichen. Ich habe bestimmt 20 Versuche gebraucht, bis mein Beitrag akzeptabel war.
Auf jeden Fall eine sehr schöne Aktion, an der sich sehr viele gute Künstler – v.a. auf Instgram – beteiligt haben.
Danke Für das Interview Stephan und noch viel Spass mit der Kunst.
Zu guter letzt haben wir noch einen Alten Beitrag zum Thema im Forum gefunden. Interessiert können gerne den Threat zum Thema Wellengemälde nachlesen.
Wer mehr von Stephan sehen will kann das auf folgenden Seiten tun:
www.custom-waves.de
www.instagram.com/customwaves_art
3 Kommentare
Das T-Shirt ist cool! gibt es das noch irgendwo zu kaufen?
@Stephan|custom-waves kannst Du dazu was sagen?
Hi Oxnard,
leider nicht. Bei Reef direkt ist es auch schon ausverkauft.