Pia Opfermann ist eine weitere Vertreterin der heimischen Surf-Art Szene deren Bilder wir sehr mögen. Die junge Düsseldorferin malt viel Aquarell, gerne aber auch in Verbindung mit anderen Zeichengeräten. Von bunt und comicartig bis monochrom und geometrisch, hat sie einen relativ breiten Stil. Wie sie ihn selbst beschreibt, lest Ihr hier in unserem Interview.
Wo und wann hast Du mit dem Surfen angefangen?
Angefangen habe ich vor ein paar Jahren, wie wahrscheinlich viele von uns, ganz klassisch in einem Surfcamp an der Atlantikküste. Ich war dort mit Freunden und wollte es einfach nur mal ausprobieren. Dass das Thema Surfen in meinem Leben einmal eine so wichtige Rolle spielen wird, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
Wie bist Du zum Malen gekommen?
Zeichnen, basteln und mit den Händen etwas Neues schaffen hat mir von Klein auf schon Spaß gemacht. Nach der Schule war klar, dass ich einen kreativen Beruf erlernen möchte, weshalb ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht habe. Ich fing an, auf Kundenwunsch realistische Bleistiftzeichnungen von Vierbeinern anzufertigen und verdiente mir neben dem Studium so ein bisschen etwas dazu. Das fordert allerdings nicht sehr stark die Kreativität, weshalb ich anfing zu experimentieren, auszuprobieren und mich mit neuen Stilen, Materialien und Techniken vertraut zu machen.
Wie würdest Du Deinen Stil selbst bezeichnen?
Vor allem: BUNT! Die Verlockung, meine Gedanken durch unterschiedlichste Farben und Formen auszudrücken ist so groß, dass ich mich gar nicht richtig festlegen möchte. Ich lasse mich einfach von meiner aktuellen Stimmung, aber auch von Trends leiten – so wird es nie langweilig. Eines haben meine Bilder aber alle gemeinsam: Das Meer!
Was war Deine eindrucksvollstes Surf-Erlebnis und gibt es da ein gemaltes Bild von Dir zu?
Das EINE Surferlebnis gibt es nicht. Was mich jedoch am meisten beeindruckt, und daran erfreue ich mich jedes Mal auf‘s Neue, ist die Vielfalt des Meeres und der Wellen. Jeder Surf ist anders, ganz abhängig von den natürlichen Gegebenheiten und meiner Stimmung. Das macht das Wellenreiten für mich so spannend… Besonders deutlich wird diese Erkenntnis in meiner „Rausch“-Serie, in der ich ausschließlich mit blauer und schwarzer Tusche die unterscheidlichsten Ansichten auf Wellen gezeichnet habe – Jedes Bild sieht anders aus; mal ruhig, mal wild.
Du hast innerhalb relativ kurzer Zeit einen guten Einstieg in die Vermarktung Deiner Kunst gefunden. Hast Du einen Tipp für Leute die selbst malen und damit an die Öffentlichkeit möchten?
Social Media Kanäle wie instagram und Facebook eignen sich hervorragend, um deine Ideen mit anderen zu teilen. Lass dich von anderen Kreativen inspirieren, aber mach dein eigenes Ding! Du wirst merken, dass es viel besser ankommt, als Bilder, die deine Follower schon x mal auf anderen Kanälen gesehen haben.
Malst Du ausschließlich auf „Leinwand und Papier“, oder nutzt Du digitale Zeichenbretter, um zb. T-shirt Designs zu erstellen?
Am liebsten male ich mit Tusche oder Aquarellfarben auf Papier, denn dort entstehen oft durch Zufall neue Möglichkeiten, Farben und Texturen. Ich bin jedes Mal aufs Neue gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird.
Wenn es um Auftragsarbeiten, beispielsweise um Illustrationen für Bücher und Magazine geht, verwende ich ein Zechentablett, mit dem man direkt in Photoshop zeichnen kann. Vieles lässt sich nachträglich ändern und ich kann so schneller auf Kundenwünsche reagieren.
Wie digitalisierst Du Deine gemalten Bilder?
Manchmal scanne ich sie ein, meist greife ich jedoch (nicht lachen) auf meine Kamera oder das iPhone zurück. Gerade mit der originalgetreuen Wiedergabe der Farbverläufe von Aquarell haben handelsübliche Scanner so ihre Probleme, das schafft die neueste Fototechnik viel besser. Im Anschluss wird natürlich noch am PC nachbearbeitet.
Ich habe gesehen, Du bemalst auch öfter Finnen. Was für Farben benutzt Du dabei, um es möglichst lange im Salzwasserhaltbar zu machen?
Am besten schleift man die Finnen vorher ganz fein an, damit die Farbe hält. Molotow und Posca-Pens eignen sich dann sehr gut zum bemalen. Anschließend mit mehreren dünnen Schichten Klarlack versiegeln – fertig!
Der deutsche Surf Art Bereich wächst in den letzten Jahren etwas, hast Du Kontakt zu anderen Künstlern des Metier?
Ich kenne viele der Kreativen in der Surfbranche leider nicht persönlich. Meist haben wir über E-Mail oder instagram Kontakt, weil ich viel unterwegs bin und die meisten Künstler überall auf der Welt verstreut wohnen. Ich empfinde den Austausch untereinander allerdings als unheimlich erfrischend und motivierend, weshalb ich in Zukunft gerne auch mal in dem ein oder anderen Atelier vorbeischauen und „hallo“ sagen würde. Ich freue mich jedenfalls über jeden neuen Kontakt mit anderen Künstlern und Kunstinteressierten!
Welche Künstler aus dem Surf-Art Bereich magst Du selbst besonders?
Toll finde ich die Arbeiten von Matthew Allen. Sie sind unheimlich vielseitig, denn er macht, worauf er Lust hat. An dem einen Tag ist es ein Linoldruck, am anderen Tag eine Zeichnung oder ein Foto. Es macht einfach gute Laune, sich seine Bilder anzuschauen – zu finden auf instagram @mattallen_art
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