Das John Butler Trio war Anfang des Jahrzehnts eine der Vorreiterbands des Acoustic Movement. Mit mehrfachem Platin Status in der Heimat Australien und Millionen Klicks bei You Tube, haben sich der verschrobene Frontsänger und Gitarrenvirtuose John Butler und seine Mitstreiter in die Herzen und Ohren der Musikgemeinde eingebrannt.
Heute stehen die Jungs in Berlin für Interviews bereit um ihr neues Album „Flesh & Blood“ vorzustellen. Verglichen mit dem Material aus den frühen Tagen der Band, ist das neue Album, wie auch schon der Vorgänger „April Uprising“, eher modern und poplastig produziert, aber eine Band darf sich schließlich auch weiterentwickeln. Bevor das gute Stück am Freitag den 31.01.2014 veröffentlicht wird, hat der neue Schlagzeuger der Band, Grant Gerathy, sich freundlicherweise Zeit genommen und uns ein paar Fragen beantwortet.
Soul-Surfers.de: Hey Grant, schön dass Du Zeit für uns hast. Wir kommen gleich zu Eurem neuen Album, aber zuerst eine Frage die unsere Leser natürlich besonders interessiert. Es ist ja bekannt, dass John Butler Skateboard fährt, aber ihr kommt ja alle aus Australien, der Surfnation schlechthin. Wie sieht es aus, surft Ihr?
Grant: Ja! Ich surfe und weiß, dass die anderen es auch gerne öfter probieren würden. Für mich gehört surfen einfach dazu. Ich bin in Sydney an der Maroubra Bay aufgewachsen und lebe heute in Byron Bay, eine tolle Stadt zum Surfen. Wir bekommen sowohl die Swells aus dem Süden, als auch aus dem Norden, es findet sich also praktisch immer eine Welle, egal ob Du Longboard oder Shortboard fährst. Außerdem hat die Stadt eine tolle Musikszene. Ich liebe Byron Bay.
Soul-Surfers.de: Wie oft gehst du surfen wenn Du zu Hause bist?
Grant: Ich habe tatsächlich nicht so oft Zeit, aber wenn wir einen guten Swell abbekommen, gerne auch zwei- oder dreimal am Tag!
Soul-Surfers.de: Das freut mich zu hören, nun zur Musik. Was denkst Du über Euer neues Album?
Grant: Wir sind sehr stolz auf das Album. Es war eine Menge Arbeit und die Songs werden sich live toll präsentieren lassen.
Soul-Surfers.de: Welches sind Deine Lieblingssongs vom neuen Release und welche spielst Du am liebsten live?
Grant: Ich mag „How do you sleep at night“ und „Living in the city“. Die haben eine gute Energie, sowohl auf dem Album, als auch live.
Soul-Surfers.de: Du bist neu im Line-up der Band. Wie habt Ihr Euch gegenseitig kennengelernt?
Grant: Ich hatte John über die Jahre schon häufiger in der Musikszene der Ostküste getroffen. Zusätzlich habe ich mit Byron Luiters, der seit 2010 festes Mitglied im JBT ist, jahrelang in verschiedenen Bands zusammen gespielt. Es war klar, dass Nicky Bomba sich irgendwann wieder seinen eigenen Projekten widmen möchte, also fiel wohl irgendwann mein Name und ich bin echt froh dass es geklappt hat.
Soul-Surfers.de: Werden Eure Fans auch ein paar alte Songs zu hören bekommen, wenn ihr im Frühjahr auf Tour nach Deutschland kommt?
Grant: Ja, selbstverständlich. Wir spielen natürlich das neue Album, aber alte Songs wie „Zebra“ oder „Ocean“ und viele andere sind natürlich auch immer mit dabei.
Soul-Surfers.de: Wie lang ist Euer Live-Set derzeit?
Grant: Schwere Frage, wir passen uns natürlich auch dem jeweiligen Konzert an, aber „Flesh & Blood“ ist das sechste Album, da kommt schon eine Menge Material zusammen. Wenn wir freie Hand haben, kann ein Set dann auch schon mal mehrere Stunden dauern.
Soul-Surfers.de: Ich habe gelesen, dass Euer letztes Album “April Uprising” sich mit der Geschichte Johns bulgarischer Vorfahren beschäftigt. Gab es auch dieses Mal ein bestimmtes Konzept oder habt Ihr einfach ein paar neue Songs zusammengestellt?
Grant: Ich war nur am Rande am Entstehungsprozess beteiligt. Die meisten Songs hat unser alter Freund Nicky Bomba mit geschrieben und aufgenommen. Soweit ich informiert bin, trafen sich die Jungs für eine ausgedehnte Jam Session, bei der „Blame it on Me“, „Devil Women“ und „Livin‘ in the city“ entstanden. Der Rest entwickelte sich dann von da aus, eine thematische Vorgabe gab es nicht wirklich.
Soul-Surfers.de: Wie läuft das normalerweise ab? Kommt John mit Ideen oder bastelt ihr von Anfang an gemeinsam an den Songs?
Grant: Klar, oft kommt John mit einer Idee und anschließend arrangiert jeder seine eigenen Parts. John weiß sehr genau was er will, ist aber auch immer sehr interessiert am Input der Anderen. Wenn jemand etwas einbringen möchte, kann er das auch tun, wirklich ein sehr angenehmes Arbeiten. Für „How do you sleep at night“ beispielsweise, hatte John eine Idee, basierend auf einem Traum den er in der Nacht zuvor gehabt hatte. Er wollte eine Akustik Nummer daraus machen, aber wir begannen zu jammen und die Parts fügten sich wie von alleine aneinander. Wir machten also für jedes Instrument ein paar Durchläufe und nach wenigen Stunden war der Song komplett im Kasten. Perfekt!
Soul-Surfers.de: „Only One“ wird die erste Single aus dem Album. Wer hatte die Idee zu den Steel Drums im Refrain? Wollt Ihr die erste Band seit UB40 sein, die mit Steel Drums die Charts erobert?
Grant: (Lacht) Ich war leider nicht dabei, aber ich bin mir ziemlich sicher es war Nicky. Er hat viele Ideen eingebracht und die Steel Drums können eigentlich nur sein Werk sein.
Soul-Surfers.de: Was war der aufregendste Ort, den Du bisher mit dem John Butler Trio besucht hast und auf welche Stops der kommenden Tour freust Du Dich besonders?
Grant: Ich bin erst seit letztem Jahr dabei, also bin ich noch nicht so viel mit John getourt, aber letzte Woche hatten wir einen Gig im „Nouveau Casino“ in Paris, der war Klasse! Außerdem freue ich mich auf Sydney, weil ich ja dort aufgewachsen bin. Auch unser Auftritt Anfang Februar in New York wird sicher großartig. Unsere Shows in Kanada und im Nordosten der USA sind fast ausnahmslos ausverkauft. Daher habe ich relativ hohe Erwartungen an unsere Konzerte dort.
Soul-Surfers.de: Wie sieht es mit Eurer Ernährung auf Tour aus, seid ihr Jungs Vegetarier oder Veganer? Aus meiner eigenen Zeit als Musiker weiß ich, dass das nicht immer ganz einfach ist.
Grant: Gute Frage, ich bin Vegetarier und die anderen ernähren sich definitiv auch sehr bewusst. Jedenfalls ist es heutzutage nicht mehr so ein großes Problem, sich auch auf Tour gut zu ernähren und mit allem Nötigen zu versorgen. Manchmal gibt es Probleme mit der Sprachbarriere, aber in der australischen Provinz ist es oft schwerer ein vernünftiges vegetarisches Essen zu bekommen, als in einer größeren Stadt am anderen Ende der Welt.
Soul-Surfers.de: Was macht ihr, wenn ihr nicht gerade mit dem JBT unterwegs seid?
Grant: John versucht soviel Zeit wie möglich mit seiner Familie zu verbringen, außerdem geht er gerne Skateboard fahren und baut gerade ein Haus in Byron Bay. Ich gehe surfen wann immer es geht, treffe Freunde und hänge mit meiner Freundin rum. Ganz normales Zeug eben.
Soul-Surfers.de: Wenn Du die Chance hättest mit einem anderen legendären Musiker Deiner Wahl ein Album zu machen, wen würdest Du auswählen?
Grant: (ohne zu überlegen) John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers! Ich war immer ein großer Fan seiner Arbeit und seiner Solo Projekte. Er hat einen tollen Rhythmus und ein einzigartiges Gespür für Melodien. Auch seine aktuellen Projekte wie z.B. die Zusammenarbeit mit den „Black Knights“ sind bahnbrechend.
Soul-Surfers.de: Okay, wir sind so gut wie fertig. Möchtest Du unseren Lesern und der Welt da draußen noch etwas mit auf den Weg geben?
Grant: Klar! Habt Spaß bei allem was Ihr macht, lächelt wann immer Ihr könnt und genießt Eure Zeit.
Soul-Surfers.de: Danke Grant, Grüße an die Anderen, wir wünschen Dir eine gute Zeit mit der Band und Euch allen eine erfolgreiche Tour.
Auf Tour nach Deutschland kommen die Jungs ab Mai:
11.05.2014 Köln
13.05.2014 Hamburg
14.05.2014 Berlin
15.05.2014 München
www.johnbutlertrio.com