Startseite › Surf Forum › Surf Anfänger › Jugendtraum ;-) › Antwort auf: Jugendtraum ;-)

Ja, gaaanz schwieriges Thema…
Trotz meines aktuellen Longboard Baues, ist das für mich bis dato “beste” Brett, mein vorletztes “Model” mein 8’0 Colapintail Clone, das bei 8’0 “nur” 55l hat. Vor diesem war mein 6’6” Pukas mein meistgenutztes Board, das hat über 60l bei nur 6’6” Länge. Es half gut und schnell in Wellen zu kommen, brauchte aber zu Turns und schräg die Welle abreiten schon relativ viel Druck auf den Kanten.
Ich glaube ich bin jetzt surftechnisch, irgendwo zwischen Tignanello und MiWi und interessanterweise decken sich die Gedanken; es scheint sich um eine Art natürliche Surfer-Progression zu halten.
Was hat sich in den Jahren getan? Man steigert sich im allgemeinen in allen Bereichen ein wenig, aber meinen größten Schub gab es durch verbessertes Paddeln. Ich bin jetzt kraftloser aber deutlich schneller unterwegs und halte auch ein bisschen länger durch. Dadurch entkrampft sich das Anpaddeln einer Welle deutlich.
Galt es früher “Welle kommt”, “immer Richtung Beach “, “schnell, schnell, schnell” “sofortiger Pop-Up, hektisch” weicht das langsam einem:
Ok, die Welle könnte gehen, gemächliches Anpaddeln, zur Welle schauen, ok passt, schnelleres, aber ruhiges Paddeln, leichtes Hohlkreuz, ok passt noch, aha, Brett wird von hinten angehoben, das Board nimmt Fahrt auf, mehr Hohlkreuz, Schauen, wo es hingehen soll, immer noch alles perfekt; hochdrücken der Arme im extremen Hohlkreuz, Hände hinter dem Rippenbogen, je mehr bei der Hüfte desto einfacher, und jetzt Pop Up, irgendwie im Flow und viel kraftloser, jap, ich hab sie….
Kurzum, ich habe gefühlt mehr Zeit für die einzelnen Schritte, es ist von einem unkontrollierten schnell, schnell, zu einer deutlich kontrollierteren Abfolge von Schritten gewandelt, dazu das 8’0, welches früheres Anpaddeln ermöglicht (es sind wahrscheinlich auch nur Sekundenbruchteile), was auch die Zeit verlängert.
Früher also Zeitraffer, heute eher normal bzw. Zeitlupe, gefühlt!
Ich glaube genau dieses bewusste Erleben brauch es um beim Surfen voranzukommen, dazu helfen gute Paddeltechnik, Fitness und vielleicht auch mal eine kleine Bilderbuchwelle. die hatte ich im Senegal gefunden, Secret Spot Dakar, nur hüft- bis brusthoch, aber Riff, jede Welle exakt gleich, slow peeling. Dies hilft beim anpaddeln extrem, da die Welle immer gleich bricht, und auf einmal steht man auf seinem Brett und fährt nicht einfach geradeaus, sondern man merkt, ok, wenn ich hier belaste, passiert dass, wenn ich den Oberkörper drehe das etc. Dinge die bei schlechten Wellen einfach nicht möglich sind, da sie für den Anfänger zu schnell bricht etc.
In Portugal in 14 Tagen Surfurlaub, hab ich in der Regel keine 1-3 Tage Wellen, die überhaupt so etwas zulassen, den Rest der Zeit sind sie zu schnell und zu steil, da gibts einfach weniger Fortschritt.
Um schnell voranzukommen braucht es meiner Meinung nach eine gewisse Grundfitness und Sportlichkeit, Kenntnisse, wie das Ganze funktionieren soll und am besten konstante Longboardwellen, die einem erlauben auf der Welle etwas auszuprobieren.
Aber am allerwichtigsten ist Spaß bei allem zu haben, auch beim Waschgang…