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Hallo Johannes,
zu „Das Weißwasser hat mich wirklich heftig weggespült, aber ich glaube auch es lag teilweise an den bis zu 40kmh Wind?“:
40km/h ist heftig, das ist mit einem softboard tatsächlich sehr schwierig
zu „Ich habe von einigen gelesen das sie sich als Anfänger ein ordentliches Board gekauft haben (welches natürlich zu ihnen passt) und damit bis heute am mit zufriendensten sind!
Ich frage mich natürlich was bei meiner Größe Gewicht so für Shapes in Frage kommen. Und dann dazu noch das Volumen.“
Funshapes zwischen 6.8 und 7.2 in etwa sind gute Allrounder und die können dich jahrelang begleiten, auch später noch als Ersatzboard für kleine schlappe Wellen. Probiere doch beim nächsten Surfurlaub welche aus! Eggs erfüllen einen ähnlichen Zweck, ich würde am Anfang nur nicht zu kurz gehen. Wenn du dich zwar anstrengen musst eine Welle anzupaddeln, es aber trotzdem meist gut klappt, dann ist das Volumen in Ordnung. In deinem Stadium und in der Größenordnung machen 3,4 Liter mehr oder weniger nicht viel aus – ich würde an deiner Stelle boards zwischen 40 und 50 litern ausprobieren bevor du etwas kaufst.
Mein erstes Funboard (7.2 NSP) habe ich zwar nach ein paar Jahren verkauft, aber wie bereits erwähnt, die Dinger sind sehr robust. Meine PU boards (fish und fun shapes) habe ich auch seit gut 6, 7 Jahren und surfe die weiterhin. Ich bin halt nicht so fit und letztendlich werde ich bei diesem Typ surfboard bleiben und so lange weiter benutzen bis sie auseinanderfallen – eines hat schon 2 finbox Reparaturen hinter sich, aber es läuft wie geschmiert.
Zu „Fährst du alle Wochen mal für ein paar Tage extra nach Südfrankreich? Oder fliegst du lieber nach Dänemark oder so? Und wie spontan planst du solche Trips bezgl. Forecast? Der sehr starke Wind hat mir die letzten Tage in Mimizan ziemlich vermiest, das wäre natürlich blöd wenns beim nächsten Mal wieder durchgängig so bläst.“
Als ich noch im Ruhrgebiet gewohnt war bin ich mindestens einmal im Jahr im Surfurlaub gewesen, meist in Kantabrien – da kann man noch gut mit dem Auto hinfahren für 2 Wochen. Am Wochenende bin ich am Anfang ziemlich oft nach Scheveningen rüber, waren 2.5 Stunden Fahrt. Hab den Forecast gecheckt, aber es war auch hilfreich dass Scheveningen ne surf webcam hat und man unter der Woche forecast mit dem tatsächlichen Ergebnis vergleichen konnte um ein Gefühl zu entwickeln. Forecasts richtig lesen ist eine Wissenschaft für sich. Ich hab hier vor Ort leider nur eine gescheite Boje und kombiniere deren Daten mit der App Windy. Letztendlich hilft manchmal aber nur morgens aufstehen, hinfahren und gucken. Ich kann durch Erfahrung von den Bedingungen an meinem „Hausstrand“ auf die Bedingungen an zwei weiteren Spots schließen und mir so evtl eine 40 minütige Autofahrt ersparen/ oder rechtfertigen.
Ich hatte in Deutschland das Gefühl dass ich mich von Urlaub zu Urlaub hangelte und immer wieder fast bei Null anfangen musste, allerdings war ich auch schon 30 Jahre alt als ich anfing. Und auf Tage mit schlechten Bedingungen muss man sich immer einstellen, gibt halt keine Garantie.
Ansonsten, weitere Möglichkeiten in Deutschland sind Flusswellen oder künstliche stehende Wellen, kenn mich da aber nicht aus.
Manche Anfänger machen gute Fortschritte indem sich aus den wenigen Wochen Surfurlaub das Beste rausholen, auch entferntere Destinationen mit häufig perfekten Wellen und dann 3 mal am Tag ins Wasser in 3-4 Wochen, boom!
Bei anderen brachte es eher was den Lebensmittelpunkt zumindest für eine gewisse Zeit ans surfbare Meer zu verlegen, sei es über Studium, Work and Travel, Auszeit, digitale Nomaden.
Ich bin vor 4.5 Jahren unter anderem fürs Surfen umgezogen und hab es nicht bereut, vor Ort muss man dann aber auch Strategien entwickeln damit man nicht nur der weekend warrior ist, ich arbeite z.B. deutlich weniger als vorher, verzichte aber seit einer Weile und für die nähere Zukunft auf Fernreisen. Indo ist für mich gestrichen.
So kann ich 3 bis 4 mal pro Woche 1 bis 2 Stunden ins Wasser kommen, kann mich mit meinem Mann um 2 kleine Kinder kümmern und meine Familie versorgen.
Cheers,
Natalie