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Kurzer Bericht:
Ich startete am Montag auf einem 8′ Softie zum Einsteigen (take-off üben, hauptsächlich) und blieb am Dienstag dabei.
Das Paddel-Training hat sich richtig bewährt, da ich kaum Probleme hatte und jede einzelne Welle catchen konnte.
Das Training auf dem Surfskate schien sich auch bemerkbar zu machen, denn ich hatte überhaupt keine Gleichgewichtsprobleme mehr, konnte sogar auf dem board vor und zurück laufen. Als mir die Surflehrerin mitteilte, dass die Nose abbrechen könnte, liess ich das mit dem Nosewalk dann aber. (Ich war erstaunt, wie verdammt einfach das geht..)
Am Mittwoch fragte ich dann für ein 7′ Softie und kam auch mit dem wunderbar klar. Nie gepearlt, keine Wellen verpasst, teils ohne einen einzigen Paddelzug auf der Welle (wenn du am richtigen Platz sassest, hat die Welle derart angeschoben, dass sie dich einfach mitnahm..)
Ich merkte gut, dass ich kaum an Reserven zerren musste und bat darum um ein Fiberglass Brett.
Ich erhielt daraufhin für Donnerstag, Freitag und Samstag dieses wunderbar colour-matched 6’8″er mit quad fin setup und 45 Liter Volumen 🙂
Unsere Surflehrerin war sehr skeptisch (vermutlich, weil das erst meine 10te Surfsession überhaupt war?!), dann aber höchst überrascht/erfreut, als ich die erste Welle gleich reiten konnte und auch erste turns hinbekam.
Dennoch war mit diesem Brett alles anders.
Plötzlich gab’s da viele Wellen, die ich nicht schaffte (am Mittwoch waren sie deutlich stärker und meist steiler) und natürlich hatte ich auch beim Take-Off mehr Probleme, weil das Brett verglichen mit dem Softie spürbar schneller war und sich deutlich leichter drehen liess.
Am Freitag lief’s dann mit dem Brett, trotz bescheidener Bedingungen, besser, aber ich merkte, dass ich vom Paddeln her wieder an meine Grenzen kam. Wenn ich mal eine Welle erwischte, konnte ich dafür etwas Erfahrung mit backside und frontside turns sammeln und damit, auf der grünen Welle zu bleiben, statt nur davor wegzufahren..
Tatsächlich hatte ich am Freitag Abend einen stechenden Schmerz in der rechten Schulter. Dieser führte am Samstag dazu, dass ich in 3 Stunden nur etwa 5 Wellen erwischte und sicher 20+ vergebens anpaddelte. Ich verbrachte dann fast 1 Stunde mit Fotografieren im Wasser, weil aufem Brett nichts mehr ging.
Da die Wellen eher mau waren und die meisten – trotz 6 Jahren Surferfahrung – nicht wirklich „gute“ Surfer, gab’s keine spektakulären Bilder. Ausserdem hatte ich an dem Tag auch noch Probleme mit Wassertropfen auf dem port.. Das da gefiel mir trotzdem nicht schlecht 🙂 (Jedenfalls tausendmal cooler als die Bilder von der Fotoauswertung, die einer am Strand mit 300mm Linse macht)
Woher kam der Schmerz in der Schulter?
Die Bedingungen am Freitag waren nicht gerade toll. Die Wellen hatten nur wenig Schub, waren maximal 50 cm hoch, und erforderten sehr sehr viel Paddelarbeit um sie zu erwischen (man schaue sich mal die Profis an den Vans US opens an, die paddeln 3 mal pro Seite für eine hüfthohe Welle, weil die so schön schiebt und steil ist…).
Wenn ich dann langsam erschöpfe (die Strömung in Vilar (Freitag) war auch unangenehm, sodass du im Lineup eigentlich konstant gegen die Strömung paddeln musstest u nicht abzudriften), nimmt die Konzentration ab und die Ausführung der Paddelbewegung geht den Bach runter (da wird dann beim Anpaddeln der Welle nur noch verkrampft; besonders, nachdem man 5 Wellen in Folge verpasst hat und der Frust steigt).
Eigentlich wusste ich schon am Freitag Abend, dass ich für Samstag besser wieder um ein 7′ Softie bitten sollte, aber mein Ego liess das nicht zu..
Ich bestelle mir jetzt das Buch „Surf Better: complete surfing program“, das wir auch im Camp hatten. Da sind zahlreiche Übungen drin (ohne Bälle, ohne Geräte, nur zwei kleine Hanteln à 2 kg brauchts), die man täglich während 15 Minuten machen kann, um den take-off und weitere Aspekte des Surfens aktiv zu trainieren und ins Muskelgedächtnis einzubetten.
Fürs paddeln werde ich nächstes Mal früher mit dem Training beginnen und mehr an meine Grenzen gehen, um auch die Ausdauer zu steigern und den Ablauf mehr zu verinnerlichen.
(Im Buch geht er auch detailliert auf die Physik hinter den Wellen ein, was mich unglaublich fasziniert und bestimmt noch eingehend beschäftigen wird, denn unglaublich viele Surfer haben keinen blassen Schimmer davon, wie ein forecast zustande kommt, wie man diesen lesen muss, etc.)