Mittlerweile gibt es Bucket Lists für alles und jeden: für Globetrotter, Paare, Handwerker, Familien und sogar für Hunde. Aber wie sieht eigentlich die ultimative Bucket List für Surfer aus? Das gerade erschienene Buch „99 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ versucht, eine Antwort darauf zu finden. – Ein Gastbeitrag von Melanie Schönthier-Bernhard
Die Frage
Inhalt
Es begann im Sommer 2000 mit einem spontanen Urlaubstrip an die französische Atlantikküste. Der lilafarbene VW Polo meiner besten Freundin war bis obenhin vollgepackt mit Zelt, Luftmatratzen, Kochtöpfen – und einem Kasten Augustiner. Das sollte der beste Sommer unseres Lebens werden. Wurde er auch, denn am Ende der sechs Wochen hatten wir zwar kaum mehr genügend Geld, um den Sprit für die Heimreise zu bezahlen, waren dafür aber stolze Besitzer von zwei (viel zu kurzen und dünnen) Surfboards. Wir hatten literweise Salzwasser geschluckt, hilflos gegen die Strömung gekämpft und uns von Schaumwalzen an den Strand spülen lassen – von „surfen“ konnte noch keine Rede sein. Trotzdem hatte ich mir eines geschworen: Beim nächsten Trip würde ich endlich eine grüne Welle reiten! Der Beginn meiner ganz persönlichen Surf Bucket List. Doch kaum hatte ich einen Haken dahinter gemacht, stand schon ein neues Vorhaben auf meiner Liste. Und je mehr ich surfte, desto länger wurde meine Liste: ein Riff surfen, einen Boattrip machen, auf Weltreise gehen, ein Surfboard shapen, ans Meer ziehen… Dinge, die eigentlich jeder Surfer einmal gerne tun würde, oder? Daraus entstand irgendwann die Idee, ein Buch zu schreiben, das nicht nur verrät, wie die ultimative Surf Bucket List aussieht, sondern auch, wie du sie möglichst schnell in die Tat umsetzt. Denn was hilft es, sich vorzunehmen, einmal im Leben eine Tube zu surfen, wenn man nicht weiß wie? „99 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ ist daher mehr als nur eine reine Auflistung der beliebtesten Surferträume. Es ist Inspiration und Ratgeber zugleich, gespickt mit Anekdoten und Surflegenden und natürlich einer Prise Humor, schließlich sollte man Surfen nicht allzu ernst nehmen. Aber wie sieht sie denn nun aus, die ultimative Surf Bucket List?
Die Antwort
Findet sich auf 168 Seiten! Welche Wellen muss ich unbedingt reiten? Welche Roadtrips auf jeden Fall machen? Und welche Surfgeheimnisse unter allen Umständen kennen? „99 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ verrät es dir!
Sieben Kapitel (Do It Yourself, Fernweh, Abenteuer, Wissen, Action, On The Road und Soul) vollgepackt mit Interviews mit Surfprofis, Travelbloggern und Trainingsexperten garantieren echtes Insiderwissen. Wolltest du schon immer mal ans Meer ziehen, wusstest aber bisher nicht genau wohin? Unter #28 der Surf Bucket List findet sich ein Top-30-Ranking der besten Länder, um sich als Surfer dauerhaft niederzulassen – basierend auf der Wellen- und Lebensqualität der jeweiligen Destinationen (hättest Du gedacht, dass Chile gleich auf Indonesien folgt?). Und wer hat sich noch nicht vorgenommen, endlich mal sein eigenes Surfboard zu shapen? Was dabei alles schiefgehen kann und welche Anfängerfehler du unbedingt vermeiden solltest, erklärt dir eine erfahrene Shaperin aus Hossegor unter #3 der Surf Bucket List. Oder hast du schon immer mal davon geträumt, einen neuen Spot zu entdecken? Dann lies dir #30 genau durch, dort verrät Surffotograf und -abenteurer Stefan Götzelmann nämlich seine besten Tipps für die Suche auf Google Earth und Co.
Eine Bucket List hat kein Ende
Klar dass auch die längste Welle der Welt mit auf die Surf Bucket List muss (#15). Und einen Van ausbauen (#5). Und einen Boattrip machen (#18). Und richtig surffit in einen Surftrip starten (#42). Und einen Hang-Ten machen (#59). Und dein eigenes Surfwax herstellen (#7). Und Teahupoo surfen (#63). Und deinem Kind surfen beibringen (#66). Und nackt surfen (#86). Und Surfbum sein (#96). Und und und…
Wir hätten auch „150 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ daraus machen können, aber dann wäre das Buch wahrscheinlich immer noch nicht fertig. Und selbst heute, 20 Jahre nach dem Sommer meines Lebens, habe ich längst nicht alle Punkte unserer ultimativen Surf Bucket List abgehakt (die Weltreise zum Beispiel). Doch das ist ja das Gute an Bucket-Listen: Sie gehen einfach nie zu Ende…
Über das Buch
„99 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ ist seit Juli 2020 für 19,95€ erhältlich – über den Onlineshop www.surftrip-survival-guide.de und in ausgewählten Surfshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Buch hat 168 Seiten, ein Softcover mit partiell lackiertem Umschlag sowie eine Einschlagklappe inklusive Surfer-Evolutions-Skala.
Über die Autoren
Die Münchner Melanie Schönthier und Stephan Bernhard leben seit mehr als zehn Jahren in Capbreton an der französischen Atlantikküste – #28 der ultimativen Surf Bucket List haben sie also bereits abgehakt. Doch etliche Jahre war der Münchner Eisbach ihr Homespot. Klar, dass die beiden Autoren („Das Surftrip-Überlebenshandbuch“) jeden Euro in den nächsten Surftrip investierten und so viel Zeit wie nur möglich auf der Suche nach echten Wellen verbrachten. In dieser Zeit wurde ihre Bucket List immer länger – so lang, dass sie nun ein ganzes Buch füllt.
Ein Blick ins Buch
Einer meiner Favoriten im Buch ist #21: Die Top 5 der Traumwellen surfen! Denn wenn Antony Colas dir erklärt, welche Spots unbedingt auf deine Surf Bucket List gehören, solltest du besser auf ihn hören. Schließlich ist der Franzose Autor der legendären World Stormrider Guides, hat bereits mehr als 200 Surftrips unternommen und über 50 Länder bereist. In „99 Dinge, die jeder Surfer getan haben muss“ verrät er seine Top 5 der weltbesten Wellen.
1. Nias, Indonesien
„In Indo wimmelt es nur so vor Linken von Weltklasseformat. Klar, dass da eine Rechte wie Nias heraussticht. Aber Nias bricht nicht nur nach rechts, sondern ist auch ein wahres Juwel von einer Welle. Tatsächlich sprechen Surfer schon seit den 80er Jahren von diesem Spot und das, obwohl die Welle damals noch eher sanft brach. Denn 2005 erschütterte ein Erdbeben Indo, das den Meeresgrund unter dem Spot um rund einen Meter anhob. Die Folge ist eine Barrel, die heute wie eine Dampflook unaufhaltsam über das Riff läuft.“
2. Siargao, Philippinen
„Es besteht kein Zweifel daran, dass unter den 7107 Inseln des Archipels eindeutig Siargao das Optimum an Swell und Offshore zu bieten hat. Man könnte den Ort fast mit Bali vergleichen. Es gibt auch einige echt gute Wellen auf der Insel, Cloud 9 stellt sie aber alle in den Schatten: Eine perfekte Rechte, die an guten Tagen vor lauter Perfektion fast unwirklich erscheinen kann. Wird es allerdings groß, kann man Angst bekommen, und leer ist der Lineup auch nicht gerade – die Tube deines Lebens ist also nicht leicht zu bekommen.“
3. Sultans, Maldiven
„Wer über Traumwellen redet, kommt nicht an den Malediven vorbei. Denn diese Atolle produzieren ohne Zweifel die spaßigsten Wellen der Welt. Cleane Swells, sanfte Riffe, kristallklares Wasser und nichts, worüber man sich Sorgen machen muss, sind einfach ein unschlagbare Kombination. Kurz: Ein Surfpark, den die Natur geschaffen hat und der nicht ganz billig ist. Von allen Spots am nächsten vom Flughafen entfernt (zwei Stunden per Dhoni) liegt die Insel Thamburudhoo und bietet mit der Linken Honky’s und der Rechten Sultans gleich zwei Wellen. Sultans läuft aber öfter als der Nachbarspot und ist definitiv eine Welle, die in Erinnerung bleibt.“
4. G-Land, Indonesien
„Eine Welle, die als die beste Linke der Welt gilt. Grund sind die teils echt heftigen Barrels, die über das kilometerlange Riff in vier Sections brechen. Heute gibt es vor Ort drei Camps, die Platz für 120 Surfer bieten. Manche Sections werden dennoch nicht zu voll, schließlich kann niemand den ganzen Tag surfen. November – kurz bevor die Camps zumachen – kann ein toller Monat sein.“
5. Skeleton Bay, Namibia
„Gefunden wurde dieser Spot von einem Typen wie du und ich, der einfach zu viel Zeit vor seinem Computer verbrachte. So entdeckte er 2007 per Google Earth die Welle, die in der Surfwelt einschlug wie eine Bombe. Kein Wunder, sind die Wellen doch lang wie Chicama, hohl wie Mundaka und haben das Potential für Tubes von 45 Sekunden und mehr. Ein Ort für „Experts only“ und selbst die haben es nicht leicht, eine gute Tube zu erwischen. Wem es aber gelingt, der wird es nie wieder vergessen.“