Die meisten Körper sind unterschiedlich. Vor nicht ganz so langer Zeit wurde das von den Herstellern von Bikinis jedoch gänzlich missachtet. Da wurden das Oberteil und die Hose zusammen in der gleichen Größe verkauft. Besonders die großen Hersteller haben Frauen, die nicht in die Model Größen 34-36 passen oder zumindest oben herum mehr halt brauchen, meist weiterhin nicht viel zu bieten. Die Oberteile sind immer noch oft kleine Dreiecke die von dünnen Schnüren gehalten werden. Besonders beim Surfen braucht man da schon mehr Stabilität, will man nicht nach dem ersten Nose Dive eine Überraschung erleben.
Wir haben drei kleine deutsche Labels gefunden, die uns freundlicherweise je einen Ihrer Bikinis zur Verfügung gestellt haben. Alle drei sind von Surferinnen gegründet worden, die genau vor dem oben beschriebenen Problem standen.
Lest nun wie wir getestet haben und was dabei heraus gekommen ist.
Zealous Clothing
Inhalt
Zealous Clothing heisst das von der Hamburgerin Marie gegründete Label. Die Bikinis werden auf Bali laut eigener Aussage zu vernünftigen Bedingungen für alle produziert.
Vernünftig ist beim ersten Betrachten auch die Qualität der Stoffs. Es ist ein Dicker doppelt genähter Stoff in türkis und neon gelb der mich beim Auspacken des Pakets anlacht. Die Farben sind wirklich sehr ansprechend. Es ist der Signature Bikini von Zealous.
Unter dem Neo: Nur die Hose hat eine kleine Schleife an der Seite, das Oberteil nicht. Es drückt nichts und beim an- und ausziehen des Neos bleibt alles da wo es sein soll. Die Hose war nach langem Surf nur etwas verruscht. Zealous bietet zwei Schnitte an, wer es lieber etwas bedeckter mag, kann den Basisschnitt wählen. Mir hat der feminine Schnitt aber gut gefallen.
Surfen nur im Bikini: Die mittlere Verbindung auf dem Rücken gibt dem Oberteil einen guten Halt. Der gute Stoff sorgt dafür, dass man werder bei Oberteil noch beim Höschen im nassen Zustand etwas durchsehen kann. Nachteil des dicken Stoffs ist, dass er etwas länger braucht zum trocknen. Wo man jedoch nur im Bikini surfen kann, spielt das meist nicht so sehr die Rolle.
Zealous bietet neben Bikinis auch T-Shirts und weitere nette Accessoires.
INASKA
INASKA ist ein von den beiden Frankfurterinnen Katharina und Franziska gegründetes Unternehmen. Die Bikinis werden in Portugal aus größtenteils recyceltem Material hergestellt.
Das Oberteil hat leichte Polster, die sich aber entfernen lassen. Der INASKA Bikini hat ein sehr gut gemachtes verstellbares System (siehe Bild) für das Oberteil. Hier lassen sich die Träger an vier Punkten zusammen und auseinander ziehen. Dies gibt neben einem anderen Look auch unterschiedlichen Halt.
Der Stoff ist dünner als bei den beiden anderen Bikinis und trägt sich leicht und sehr angenehm auf der Haut. Er trocknet somit auch schneller. Die Farbkombination als petrol blau und einem kräftigen grün ist sehr schön.
Unter dem Neo: Auch hier drückt nichts und beim Ausziehen des Neos bleibt alles da wo es sein soll.
Surfen nur im Bikini: Der Stoff des INASKA Bikinis ist etwas dehnfähiger als der der anderen beiden. Deshalb war hier beim Surfen ohne Neo etwas mehr Vorsicht geboten und nach dem ein oder anderen Duckdive musste man dann doch leicht korrigieren. Ich denke jedoch, dass dies nur bei Körbchen >= C auftritt. Darunter sollte der Bikini einen sehr guten Halt bieten.
Josea Surfwear
Josea Surfwear ist das von der Surferin Josy geründete Bikini Label. Josy stand auch mal vor dem Problem einen guten Bikini zum Surfen zu finden und hat darauf hin Ihre eigenen Bikinis produziert, weil sie nicht so recht fündig wurde. In diesem Fall ist „selbst produzieren“ wörtlich gemeint. Die Bikinis werden auf Bestellung in Hamburg aus recyceltem Material hergestellt.
Bei dem Josea Bikini fällt beim Anfassen direkt auf: er ist schwer. Auch hier ein dicker, doppelt genähter Stoff mit gut verarbeiteten Nähten. Der ganze Bikini wirkt qulitativ sehr hochwertig – der hält was aus. Josy bietet eine Menge Stoffvarianten an, da ist für jeden etwas dabei. Das Oberteil hat ein sehr gutes Trägersystem, was schön aussieh und optimal für Halt sorgt.
Unter dem Neo: Auch hier gibt es keine Druckstellen o.Ä.
Surfen nur im Bikini: Absoluter top Halt, hier bewegt sich nichts. Für alle die auf Nummer sicher gehen wollen, ist ein Josea Bikini auch in stärkeren Wellen die richtige Wahl.
OY Surf Apparel
OY Surf Apparel wurde 2012 von einer Schweizerin und Balinesin gegründet und wird auf Bali hergestellt. Die Schnitte, Farben und Muster sind sehr trendig und gefallen gut.
Unter dem Neo: Auch hier gibt es keine Druckstellen o.Ä. trotz Schleife an der Seite. Wer da aber sehr empfindlich ist, sollte lieber ein Modell ohne Kordel wählen.
Surfen nur im Bikini: Der halt beim Surfen nur im Bikini ist grundsätzlich sehr gut.Bei großen Brüsten ist nur zu empfehlen einen nummer Größer „als sonst“ zu bestellen, da wir finden, dass das Oberteil eher klein ausfällt.
Fazit
Unter den vier getesteten Bikinis einen Sieger zu küren ist wirklich schwer. Sie sind alle durchweg empfehlenswert! Den Besten Halt beim Surfen ohne Wetsuite hat der Josea Bikini dicht gefolgt vom Zealous geboten. Das beste Tragegefühlt gibt der INASKA, zudem eignet sich dieser auch am besten mal zum Sonnenbaden im Schwimmbad. Unter dem Neo sind alle drei Bikinis ohne Einschränkung zu empfehlen.
Erweiterung
Wir wurden von weiteren Bikini Herstellern bezüglich eines weiteren Tests angesprochen, deshalb wird dieser Artikel auch zukünftig erweitert.
Alternativen zum Bikini
Alternativen zum Bikini gibt es derzeit jede Menge. Besonders „One Piece“ genannte Stücke sind gerade sehr gefragt. Oft gibt es sie als Badeanzug mit langen Ärmeln oder in einer 1mm Neo Version. Sie lassen sich auch gut mit Boardshorts oder Surf Leggings kombinieren.
Surf Leggings
Surf Leggings sind seit einiger Zeit heiss begehrt. Entstanden sind diese durch den Yoga Boom der letzten Jahre. In warmen Gewässern machen Surf Leggins auch durchaus Spaß. Aus der aktuellen Dakine Furrow Kollektion kann ich Euch das folgende Modell empfehlen. Cooles Muster, guter Sitz und trocknet relativ schnell, es ist jedoch zu empfehlen diese vor dem Kauf anzuprobieren, da sie einen Tick zu größer ausfällt.